Psychother Psychosom Med Psychol 2010; 60(1): 3-4
DOI: 10.1055/s-0029-1223462
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die PPmP wird 60 – und einiges wird sich ändern

PPmP Gets 60 Years – And Some Things Will ChangeBernhard  Strauß1
  • 1Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie, Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität
Further Information

Publication History

Publication Date:
12 January 2010 (online)

Prof. Bernhard Strauß

Der Jahrgang 2010 wird der nunmehr 60. Jahrgang der Zeitschrift Psychotherapie, Psychosomatik und medizinische Psychologie (PPmP) sein. Die PPmP ist somit die älteste existierende deutschsprachige Fachzeitschrift auf diesen Gebieten und dokumentiert zweifellos die bewegte Geschichte der Fächer.

Die Zeitschrift erschien 1951 noch unter einem anderen Titel, nämlich als „Zeitschrift für Psychotherapie und medizinische Psychologie”, was manchmal so ausgelegt wird, dass sie noch gar nicht für die Psychosomatik zuständig gewesen sei. Sie war aber immerhin damals schon Organ der „Allgemeinen Ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie” (der deutschen, wie auch der österreichischen). Gründungsherausgeber war Ernst Kretschmer (Tübingen), der von F. Mauz (Hamburg) und G. Kühnel (Göttingen) unterstützt wurde. Die ersten Arbeiten machen deutlich, dass die Zeitschrift von Anfang an interdisziplinär war und sowohl Psychotherapie, medizinische Psychologie und Psychosomatik als Gegenstandsbereiche abdeckte: Nach dem Geleitwort von Kretschmer befasste sich beispielsweise in der ersten Ausgabe der Zeitschrift J. H. Schultz mit der Frage des „seelischen Faktors im Krankheitsgeschehen” (also pure Psychosomatik!, dazu zählt auch der Beitrag von H. Rehder „Zur Therapie der Obstipatio provocans virginum”). H. R. Teirich stellte die Frage „Was ist Gruppenpsychotherapie?”, Kretschmer selbst schrieb zur Psychologie und Psychotherapie der Paranoiker und E. Höhn befasste sich mit entwicklungsspezifischen Verhaltensweisen im Sceno-Test, es gab also auch damals schon einen diagnostischen Schwerpunkt. Die letzte Arbeit des 1. Jahrgangs schließlich war ein Plädoyer für den „Methodenpluralismus in der Psychotherapie” (Polak), das die heutigen Herausgeber der Zeitschrift sicher teilen.

Literatur

  • 1 Koch-Gromus U, Schmeling-Kludas C. Psychoosmologie an der Jahrtausendwende: Von der „nasalen Reflexzone” zur modernen Psychosomatik des „Riechsturzes”.  Psychother Psych Med. 2000;  50 259-270
  • 2 Rad M von. PPmP 50 Jahre – wie soll es weitergehen?.  Psychother Psych. Med;  50 1

Prof. Dr. Bernhard Strauß

Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie, Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität

Stoystraße 3

07740 Jena

Email: Bernhard.Strauss@med.uni-jena.de