Dtsch Med Wochenschr 1927; 53(18): 735-737
DOI: 10.1055/s-0028-1165263
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Die Organischen Psychisch – Nervoesen Hirnerschuetterungsfolgen und ihre Differentialdiagnose

Hans Krisch - Oberarzt der Klinik
  • Aus der Psychiatrischen und Nervenklinik in Greifswald. (Direktor: Prof. E. Forster.)
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Publication Date:
19 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Hirnerschutterüngsfolgen können bestehen in vasomotorischen Erscheinungen, Vergeßlichkeit (Merkfähigkeitsschwäche), gesteigerter Erregbarkeit, Mangel an Initiative, Kopfschmerzen, Ueberempfindlichkeit gegen Sinnesreize, Narkotika (Alkohol, Nikotin), Sonnenbestrahlung, abnormer Ermüdbarkeit, besonders bei Jugendlichen in einer tiefgreifenden Wesensveränderung, Dazu können kommen lokalisierbare Hirnausfallserscheinungen. Die akuten psychotischen Zustände nach Kommotionen sind hier nur gestreift worden. Die Beschränkung der Erwerbsfähigkeit liegt bei einigermaßen ausgesprochenen Fällen zwischen 50 und 100%. Für die Begutachtung ist sehr wichtig, daß sofort durch objektive Zeugenaussagen festgestellt wird, ob eine Bewußtlosigkeit bestanden hat oder nicht. Zur Vermeidung einer Fehldiagnose gegenüber hysterischen Erscheinungen ist psychiatrische Vorbildung nötig.