Dtsch Med Wochenschr 1917; 43(8): 234-236
DOI: 10.1055/s-0028-1144306
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Bakterielle Befunde im Blute von Fleckfieberkranken

P. Przygode - z. Z. Leiter einer Bakteriologischen Untersuchungsstelle der .... Armee
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. Juli 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Im Verlaufe einer Fleckfieberepidemie war es möglich, aus dem Blute einer Anzahl von klinisch einwandfrei Fleckfieberkranken ein Gram-positives, unbewegliches, streng anaërob wachsendes Kurzstäbchen zu isolieren, das allem Anschein nach mit dem von dem amerikanischen Autor Plotz als Erreger des Fleckfiebers angesprochenen Kokkobazillus identisch ist.

2. Der in Reinkultur vorliegende Mikroorganismus gab eine spezifische hochwertige Agglutination mit dem Serum desjenigen Patienten, aus dessen Blut er gewonnen war; mit dem Serum anderer Patienten, in denen er sich gleichfalls gefunden hatte, sowie endlich mit dem Serum klinisch sicher Fleckfieberkranker, bei denen aber die angelegten Hämokulturen steril geblieben waren.

3. Kontrollagglutinationen einmal dieses Erregers mit dem Serum Gesunder und Typhus- bzw. Dysenteriekranker, anderseits des Serums derjenigen Fleckfieberkranken, aus deren Blut er isoliert war, mit Typhus-, Paratyphus B- und Dysenteriestämmen blieben schon in niederen Verdünnungen negativ.

4. Auf Grund des positiven Ausfalles dieser spezifischen Immunitätsreaktion darf man den Erreger in eine gewisse, zurzeit noch unaufgeklärte Beziehung mindestens zu den in New York, Serbien, Wolhynien und hierselbst untersuchten Fleckfiebererkrankungen bringen.

Ob er tatsächlich, wie Plotz annimmt, als die Ursache des Fleckfiebers anzusehen ist, das ist eine Frage, deren Lösung, neben weiteren Studien am Krankenbett, insbesondere der experimentellen Forschung vorbehalten bleiben muß.

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