Dtsch Med Wochenschr 1910; 36(23): 1069-1075
DOI: 10.1055/s-0028-1142833
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Operation des perforierten Magengeschwürs1)

(Krankenvorstellung)Richard Mühsam - dirig. Arzt.
  • Aus der Chirurgischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses Moabit in Berlin
1) Auszugsweise vorgetragen in der Sitzung der Freien Vereinigung der Chirurgen Berlins am 14. Februar 1910.
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Ich kann nur bekräftigen, was von chirurgischer Seite stets über die Therapie des perforierten Magengeschwürs gesagt worden ist, nämlich daß nur frühzeitige Operation Aussicht auf Heilung gibt. Je eher der Patient in chirurgische Behandlung kommt, desto besser die Prognose. Als Operationsverfahren ist die Uebernähung des Geschwürs eventuell unter Zuhilfenahme von Netz zu empfehlen. Die Ex-zision ist möglichst zu beschränken, sie ist nur in den Fällen angezeigt, in denen wegen harter Beschaffenheit der Ränder die Naht nicht sicher ist und durchaus kein anderer Verschluß des Loches erzielt werden kann. Ob eine Gastroenterostomie gemacht wird, hängt davon ab, ob eine Verengerung des Pylorus vorliegt. Die Bauchhöhle ist durch reichliche Mengen Kochsalzlösung zu spülen, der Abfluß von Exsudat durch Einlegen von Glas- oder Zelluloiddrains in die Flanken zu befördern; die Laparotomiewunde wird am besten völlig geschlossen; Tamponade derselben ist nur dann am Platze, wenn die Naht des Geschwürs nicht möglich oder unsicher war.

Ich lasse zum Schluß die kurzen Krankengeschichten der verstorbenen Patienten folgen.

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