Dtsch Med Wochenschr 1925; 51(48): 1984-1986
DOI: 10.1055/s-0028-1137384
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Erfahrungen mit Introcid bei der Palliativbehandlung inoperabler Karzinome

Bruno Cohn - Chirurg in Charlottenburg
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Publication Date:
22 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die auf der Störung des Stickstoffgleichgewichtes beruhende Kachexie der Krebskranken, an der sie zugrundegehen müßten, kann durch das Introcid behoben werden, und damit wird das subjektive Wohlbefinden, die Lebens- und die Arbeitsfähigkeit solcher Kranker wieder hergestellt.

2. Die Beseitigung von Karzinomtumoren gelingt zwar nur bis zu einem gewissen Grade, die Karzinome werden aber stationär und zirkumskript.

3. Das Introcid ist imstande, durch Zelleiweißzersetzung im Organismus Autoproteinkörper zu erzeugen, die im Sinne einer Reizkörpertherapie wirken, ohne stürmische Reaktionen hervorzurufen.

4. Wegen seiner Unschädlichkeit kann das Introcid in Dosen von 10 ccm protrahierter Behandlung beliebig lange angewandt werden.

Um Irrtümern vorzubeugen, sei an dieser Stelle noch bemerkt, daß das Introcid natürlich kein Heilmittel des Karzinoms darstellt. Durch die zweifellos hervorgerufene Reinigung der ulzerierten Tumoren und die Stillung der Blutung aus ihnen wird die Intoxikation des Gesamtorganismus eingeschränkt. Was man also früher durch Aetzpasten zu erreichen suchte, wird bei der Introcidbehandlung äußerlich durch die Anwendung der Salbenform erzielt, man hat aber außerdem durch die parenterale Verabfolgung den Vorteil, daß diese, wie vorher beschrieben, in wirksamster Weise die äußerliche Behandlung zu unterstützen imstande ist.

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