Dtsch Med Wochenschr 1925; 51(32): 1314-1317
DOI: 10.1055/s-0028-1137020
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Radikalheilung der Oxyuriasis mit Oxylax

E. W. Koch in Halle a. S.
  • Aus dem Gesundheitsamt der Stadt Halle (unter Leitung von Prof. v. Drigalski, z. Zt. Stadt-Med.-Rat von Berlin)
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Publication Date:
23 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Im Gesundheitsamt der Stadt Halle wurden auf Veranlassung Prof. v. Drigalskis umfangreiche Untersuchungen zur Beforschung der zur Zeit außerordentlich verbreiteten und für die Entwicklung Jugendlicher überaus bedeutsamen Oxyuriasis (Wurmkrankheit) angestellt.

Es konnte der Beweis erbracht werden, daß, entgegen der herrschenden Auffassung, eine Aufzucht der Oxyuren im Darme selbst stattfindet — auch ohne vorhergehende Reinfektion und Magenpassage —, woraus sich prinzipielle therapeutische Folgerungen ergeben. Diese führten zur Ausarbeitung der unschädlichen und sicher wirkenden Dauerdurchfallsbehandlung mit dem Jalapenpräparate Oxylax.

Ueber 150 ausgesucht hartnäckige Oxyuriatiker, die fast sämtlich schon mehrere Wurmkuren — auch moderne — erfolglos durchgemacht hatten, wurden dieser Oxylaxbehandlung unterzogen.

Planmäßige Nachuntersuchungen ergaben bei den vorschriftsmäßig durchgeführten Kuren 100% Dauerheilungen.

Damit ist der Beweis erbracht, daß 1. jede, auch die hartnäckigste Oxyuriasis eine leicht und sicher zu heilende Erkrankung ist — die verbreitete Skepsis der Aerzte gegen jede Therapie der Oxyuriasis also keine Berechtigung mehr hat — und daß 2. zu einer solchen Heilung (im Gegensatz zu der allgemeinen Annahme) besondere, und meist keineswegs indifferente „Wurmgifte” nicht benötigt werden.

Für eine energische ärztliche Wurmbekämpfung erscheint daher die Oxylaxtherapie als Methode der Wahl.

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