Dtsch Med Wochenschr 1934; 60(29): 1091-1095
DOI: 10.1055/s-0028-1130035
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Kritik und röntgenkymographische Überprüfung der mechanischen Atemtheorien

H. H. Weber in Bern
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Das Orsóssche Schema der Lunge als solitärer Körper sowie seine Vorstellung von ihrer passiven Bewegung in Form einer apiko-kaudalen Dehnung und Verschiebung bei Inspiration sind unrichtig. Bei objektiver Bewegungsanalyse, d. h. im Kymogramm, präsentiert sich der rhythmische Atemvorgang der Lunge als eine Eigenbewegung von Ober- und Unterlappen (divergente Dislokation bei gleichzeitiger Expansion), wobei der großen Lappenspalte eine maßgebende funktionelle Bedeutung, etwa im Sinne eines Schleifgelenkes, zukommt. Störungen der Lappenverschiebung durch interlobäre Verwachsung („Lappenankylose”) bedeutet Beeinträchtigung der inspiratorischen Entfaltung der Lunge und Entfächerung des Bronchialbaumes.