Dtsch Med Wochenschr 1934; 60(4): 146-150
DOI: 10.1055/s-0028-1129775
Von Deutschen Hohen Schulen

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Weitere Betrachtungen über unseren klinischen Unterricht (Examina, Praktikantenjahr)

P. Morawitz in Leipzig
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Das medizinische Staatsexamen steht in einem gewissen Mißverhältnis zu der Art des vorhergegangenen Unterrichtes. Erst wenn der klinische Unterricht durch stärkere Betonung der praktischen Arbeit günstigere Vorbedingungen für die Anforderungen des Examens schafft, wird die jetzt übliche Milde einer strengeren Beurteilung weichen. Die Zahl der Examinatoren der klinischen Fächer muß beträchtlich vermehrt, dem einzelnen Examinanden dann aber auch mehr Zeit gewidmet werden. Die Dauer des Examens könnte verkürzt, vielleicht auch einzelne Prüfungsfächer gestrichen werden. Ausländer sollten im Examen nicht milder behandelt werden als Inländer.

Eine Änderung der Organisation des Doktorexamens ist erwünscht. Die medizinischen Doktordissertationen sollten, wenigstens in der jetzigen Form, verschwinden.

Das Medizinalpraktikantenjahr kann durch Zuweisung einer verantwortlichen Tätigkeit an die Praktikanten fruchtbarer gestaltet und besser ausgenützt werden. Deren wirtschaftliche und dienstliche Stellung müßte einheitliche Regelung erfahren. Eine dreijährige obligatorische Assistententätigkeit nach Ableistung des Praktikantenjahres ist kaum tragbar, einer einjährigen kann zugestimmt werden.

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