Dtsch Med Wochenschr 1928; 54(16): 646-648
DOI: 10.1055/s-0028-1125204
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber die sogenannte spezifisch-dynamische Wirkung der Nahrungsstoffe1)

G. Mansfeld, Z. Horn - Assistent am Institut
  • Aus dem Pharmakologischen Institut der Universität Pécs
1) Deshalb ist es leicht erklärlich, wenn wir nicht selten auch bei der einfachen mesotympanalen Mittelohrentzündung Beteiligung des inneren Ohres, und zwar selbst bei im übrigen nicht schwer erscheinenden Prozeß, erleben. Hier wird der Durchtritt der Infektion durch die Labyrinthfenster, die Achillesferse der medialen Paukenwand, infolge des Gewebs- und Exsudatdruckes eingeleitet. Hochgradige Hörstörung und Geräusche, Uebelkeit, Erbrechen, Drehgefühl und Nystagmus sind die Folge.
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Publication Date:
18 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Mit Rücksicht auf die noch unentschiedene Frage nach der eigentlichen Ursache der spezifisch-dynamischen Wirkung der Nahrungsstoffe wurde geprüft, ob der Energiewechsel einzelliger Lebewesen durch Nahrungsaufnahme gesteigert wird? Es zeigte sich, daß bei diesen die Verbrennungen proportional der Nahrungskonzentration eine Steigerung erfahren, welche Aehnlichkeit mit der am höheren Organismus bekannten spezifisch-dynamischen Wirkung aufweist. Es ist also wahrscheinlich, daß die spezifisch-dynamische Wirkung ein Erbstück dieser Ureigenschaft der Mikroorganismen ist, die zwar im höheren Organismus unter der Herrschaft von Regulationen stehen, diese aber im Falle einer Ueberschwemmung des Organismus mit Nahrungsstoffen versagen, wodurch die Ureigenschaft der Zellen in Erscheinung tretend zu einer Steigerung der Oxydationen führt, welche als spezifisch-dynamische Wirkung bekannt ist.

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