Dtsch Med Wochenschr 1938; 64(40): 1450-1453
DOI: 10.1055/s-0028-1123393
Gesundheitswesen und Krankenfürsorge

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Erfahrungen und Ergebnisse einer Diabetesambulanz

Günther Thiele
  • Medizinischen Klinik des Rudolf Heß-Krankenhauses in Dresden. Leiter: Prof. L. R. Grote
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Publication Date:
01 September 2009 (online)

Zusammenfassung

Im nationalsozialistischen Staate gewinnen alle die Maßnahmen erhöhte Bedeutung, die den Diabetes von sozialen Gesichtspunkten aus bekämpfen.

Diabetes muß wirkungsvoll bekämpft werden; denn es ist eine Volkskrankheit und ausgesprochene Erbkrankheit.

Der Verfasser stellt die Erfahrungen und Ergebnisse der Diabetesambulanz am Rudolf Heß-Krankenhaus in Dresden dar. An 237 Diabetikern, die die Ambulanz in der Zeit vom 1. X. 1934—31. VII. 1937 besucht haben, berichtet er über die Frequenz der Ambulanz, Alter und Berufe der Patienten. Er legt weiter dar die Ergebnisse der Untersuchung und Haltung der Patienten in der Ambulanz, in bezug auf die Schwere der Erkrankung, den Blut- und Harnzucker. Als Ergebnis stellt er fest, daß die Kranken durch die Ambulanz gut betreut worden sind und sich ausgezeichnet gehalten haben.

In der Kritik weist der Verfasser darauf hin, daß der weitere Ausbau der Ambulanz neben der Verwertung der neuesten Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung auf eine schärfere Kontrolle der Kranken, Einführung der Diabetesschwester, planvollere Zusammenarbeit aller maßgebenden Stellen und restlose Erfassung der Gesamtzahl der Zuckerkranken in Deutschland hinauslaufen müßte.

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