Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(33/34): 1000-1003
DOI: 10.1055/s-0028-1121253
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Störungen des Wasserhaushaltes bei hypophysärdienzephalen Erkrankungen und ihre diagnostische Bedeutung

G. Damm
  • Medizinischen Poliklinik der Universität Halle a. d. S. (Direktor: Prof. Dr. Ratschow)
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Es wird über Untersuchungen des Wasserhaushaltes an 83 Kranken mit h.d. Regulationsstörungen berichtet. Meist handelte es sich um Fälle, die nur geringe oder keine weiteren objektiven Befunde aufwiesen, die auf eine Erkrankung des Hypophysen-Zwischenhirn-Systems hätten hindeuten können.

2. Bei 64 Kranken bestanden bei der Prüfung des Wasserhaushaltes deutliche Diuresestörungen, die Prüfung wurde in Form des Volhardschen Wasserversuches sowie des mit Hypophysin und Thyroxin kombinierten Wasserversuches durchgeführt.

3. Als pathologisch fanden wir im einfachen Wasserversuch manchmal eine Ausscheidungsverzögerung, bei anderen Kranken eine überschießende Diurese in den ersten 4 Stunden. Im Hypophysinwasserversuch bestanden als pathologischer Befund eine verstärkte Retention mit einer 4-Stunden-Ausscheidung unter 600 ccm, ferner charakteristische Veränderungen des Diureseablaufes und der Halbstundenmengen. In dem mit Thyroxin kombinierten Wasserversuch zeigte sich als pathologische Veränderung eine fehlende oder eine paradoxe Thyroxinwirkung, d. h. verstärkte Retention nach Thyroxin. Auch diese Befunde deuteten auf eine Erkrankung des Hypophysen-Zwischenhirn-Systems.

4. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden besprochen, es wird auf die diagnostische Bedeutung des Wasserhaushaltes bei h.d. Erkrankungen hingewiesen.