Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(43): 1435-1438
DOI: 10.1055/s-0028-1117696
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Diabetesbehandlung1

Robert E. Mark
  • Medizinischen Universitäts-Poliklinik Rostock (Direktor: Prof. Dr. Robert E. Mark)
1 Vortrag gehalten in der Nordwestdeutschen Gesellschaft für Innere Medizin am 23. Februar 1950 in Hamburg.
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Publication Date:
29 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es hat sich also eine relativ KH-reiche Kost mit 200 bis 300 g KH bei gleichzeitiger Eiweiß- und Fettarmut (durchschnittlich 40 g Fett) als Erhaltungskost für leichte und mittelschwere Diabetiker bewährt, die erlaubt, den leichten und mittelschweren Diabetikern eine kalorisch eben zureichende Ernährung auf Grund der zustehenden Markenkost zu gewähren. Prinzip bleiben Normoglykämie und Aglykosurie, initiale vorübergehende Unterernährung mit anschließender knapper Gesamtkalorienzufuhr. Wesentlich scheint dabei kalorisch die niedrige Fettzufuhr von nur 40 g. In dieser knappen Gesamtkalorienzufuhr sehen wir bei leichter Beschränkung der KH das entscheidende Schonungsprinzip des Diabetes. In den langsam ansteigenden Kohlehydratzulagen und der gleichmäßigen Verteilung der KH über den ganzen Tag wird gleichzeitig eine ausgezeichnete Übungstherapie durchgeführt, die aber nur bei Zuckerfreiheit zum Ziele führt.

Vielleicht hat uns auf diese Weise die Not der Zeit eine Brücke geschlagen zwischen Übungs- und Schonungsbehandlung, ohne daß wir gezwungen sind, den Boden der erprobten Stoffwechselpathologie des Diabetes zu verlassen.