Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(44): 1350-1352
DOI: 10.1055/s-0028-1117240
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Apomorphin, ein Mittel zur Steuerung der Alkohol-Antabus-Trinkprobe?1

Paul Kröll
  • Psychiatrisch-Neurologischen Univ.-Nervenklinik Innsbruck (Vorstand: Prof. Dr. H. J. Urban)
1 Mitteilung vor der Wissenschaftlichen Ärztegesellschaft Innsbruck am 24. 1. 1952.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Alkoholtrinkprobe bei der Antabuskur ist wegen ihrer erheblichen Kreislauf- und Allgemeinbelastung nicht ungefährlich; in 4 Fällen konnte schrittweise der Übergang der Alkohol-Antabus-Intoxikation in einen echten Kollaps verfolgt werden.

2. Es werden 13 Fälle mit relativer Kontraindikation für die Antabuskur berichtet; es handelt sich um Kombinationen von Hochdruck, Arteriosklerose, Herzmuskel- und Kranzgefäßschäden, Lungenerkrankungen (Tbc, Pneuträger, Asthma), Leberschädigung und epileptischen Anfällen.

3. Unter Kupierung der Alkohol-Antabus-Nausea mittels Apomorphin traten keine Komplikationen ein.

4. Apomorphin erscheint auf Grund seiner pharmakologischen Eigenschaften geeignet, das Intoxikationsbild in eine — harmlose — vagovasale Synkope überzuführen. Damit wäre ein Mittel zur Steuerung des sonst unkontrollierbaren Vorganges der Trinkprobe gefunden.

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