Ventrikelerweiterungen nach Hirnkontusionen

Zusammenfassung

Um dem Zusammenhang zwischen posttraumatischem Hydrozephalus, der Dauer der Bewußtseinsstörung nach dem Trauma und dem psychischen Defektsyndrom nachzugehen, wurden 62 Patienten mit einer Contusio cerebri, die wenigstens zwei Jahre zurücklag, echoenzephalographisch und experimentell-psychologisch untersucht. Dieselben Untersuchungen wurden an 62 Kontrollpersonen vorgenommen. Es ergab sich eine hohe korrelative Beziehung zwischen den echoenzephalographischen Meßwerten (Breite des dritten Ventrikels und Hirnmantelindex) und der Dauer der Bewußtseinsstörung. Die psychologischen Untersuchungen zeigten, daß eine eindeutige qualitative und eine hohe quantitative Abhängigkeit zwischen allgemeinen psychischen Leistungen und der Ventrikelweite bei Patienten nach einer Hirnkontusion besteht. Leistungsstörungen zeigten sich vor allem im Bereich des Konzentrationsvermögens, der Aufmerksamkeitsweite, im psychomotorischen Tempo und der Geschwindigkeit der optischen Auffassung. Dagegen konnte keine eindeutige regressive Beziehung zwischen Ventrikelweite und mnestischen Funktionen nachgewiesen werden. Die Erweiterung des dritten Ventrikels und die Vergröfferung des Hirnmantelindex, die sich in Abhängigkeit von der Dauer der Bewußtseinsstörungen ausbilden, geben somit einen zuverlässigen Hinweis auf die Schwere des Traumas und das Ausmaß des psychischen Defektsyndroms.

Summary

The relationship between posttraumatic hydrocephalus, duration of disturbed consciousness after trauma and mental-psychological sequelae was studied on 62 patients after cerebral contusion sustained at least two years previously. Echo-encephalographic and psychological studies were undertaken and compared with results of similar tests in 62 control subjects. There was a high correlation between echo-encephalographic values (width of third ventricle and cerebral-cortex index) and duration of disturbed consciousness. The psychological tests indicate that there is a definite qualitative and marked quantitative relationship between general mental performance and ventricular diameter in patients after contusion. In particular there was loss of concentration, attention span, psychomotor speed and of velocity of optic recognition. On the other hand, there was no definite inverse relationship between ventricular diameter and memory function. Dilatation of the third ventricle and increased cerebral cortex index, which in their development depend on the duration of loss of consciousness, thus give a reliable pointer to the severity of trauma and the severity of mental-psychological sequelae.