Dtsch Med Wochenschr 1974; 99(8): 329-332
DOI: 10.1055/s-0028-1107757
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Glykosid-Plasmaspiegel und Elektrokardiogramm während mittelschneller und langsamer Sättigung mit β-Methyldigoxin bei gesunden Probanden

Plasma levels of cardiac glycosides and the electrocardiogram during moderately rapid and slow digitalization with β-methyldigoxin in normal volunteersG. G. Belz, G. Rudofsky, G. Belz
  • Abteilung Pharmakologie des Zentrums für Biologie und theoretische Medizin, Sektion für Cardiologie und Angiologie des Zentrums für Innere Medizin und Kinderheilkunde, Universität Ulm und Bundeswehrkrankenhaus Ulm
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

13 gesunde Probanden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Sechs erhielten über 14 Tage 0,4 mg β-Methyldigoxin täglich (langsame Sättigung), sieben erhielten 6 Tage lang 0,6 mg, dann bis zum 14. Tag gleichfalls 0,4 mg täglich (mittelschnelle Sättigung). Die Glykosid-Plasmaspiegel wurden mit der 86Rb-Erythrozyten-Methode bestimmt. Im Elektrokardiogramm wurden P-Q-Zeit, mittlere Höhe von T in den Brustwandableitungen und QTc gemessen. In der ersten Woche waren die Plasmaspiegel bei mittelschneller Sättigung deutlich höher als bei langsamer Sättigung. In der zweiten Woche glichen sie sich einander an, so daß kein wesentlicher Unterschied mehr zu erkennen war. Die elektrokardiographischen Parameter ließen keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen erkennen. Die Ergebnisse zeigen, daß mit beiden Sättigungsverfahren das gleiche Ziel erreichbar ist, lediglich der Zeitpunkt, zu dem ein gleich hoher Glykosidspiegel erreicht wird, verzögert sich nach langsamer Sättigung um etwa 4 Tage.

Summary

13 healthy volunteers were divided by lots into two groups. Six subjects were given 0.4 mg β-methyl digoxin daily for 14 days (slow digitalization), while seven received 0.6 mg for six days and then 0.4 mg until the 14th day (moderately rapid digitalization). Plasma levels of the cardiac glycoside were measured with the 86Rb-erythrocyte method. P-R interval, mean height of T in the precordial leads and Q-Tc-duration were measured before and on the 6th and 13th days of the test. In the first week plasma levels were decidedly higher in the subjects undergoing moderately rapid digitalization, but during the second week there was no longer any significant difference. Nor was there any statistically significant difference between the two groups with regard to ECG values. The results demonstrate that the two ways of digitalization achieve the same aim, i. e. an equally high plasma level, but slow digitalization delays it by about four days.

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