Dtsch Med Wochenschr 1973; 98(25): 1247-1250
DOI: 10.1055/s-0028-1107005
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Motivation des Drogenverzichts

Motivation of drug abstinenceS. Hamper, B. Hüllstrung, H.-D. Körner, M. Stöhr
  • Abteilung Psychiatrie des Kopf-Nervenzentrums der Universität Ulm, Psychiatrisches Landeskrankenhaus Weissenau - Akademisches Krankenhaus der Universität Ulm (Direktor: Prof. Dr. G. Huber)
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Publication Date:
08 April 2009 (online)

Zusammenfassung

389 Schüler zwischen 13 und 21 Jahren des Bodensee-Gymnasiums Lindau wurden nach Motiven des Drogenverzichts befragt. Hierzu wurde ein Fragebogen benutzt, der in freier Form zur Stellungnahme aufforderte. Weitaus am häufigsten (64%) wurde unter fünf Gruppen von Verzichtsmotiven die Kenntnis der negativen Folgen des Drogenkonsums angegeben. Dabei zeigten sich altersspezifische Unterschiede: die Jüngeren verzichteten mehr aus Angst, die Älteren aus Einsicht. Weitere Motive wurden dagegen weitaus seltener genannt; lediglich der Motivgruppe »kein Bedürfnis nach Drogen« kam noch mit 15% eine zahlenmäßige Bedeutung zu. Prophylaktische Bemühungen müssen dahingehend differenziert werden, daß Angst vor Drogen und Einsicht in die Gefahren je nach Altersklasse am wirkungsvollsten zum Verzicht motivieren.

Summary

389 boys, aged 13–21 years, at the Bodensee High School, Lindau, were asked why they abstained from using psycho-tropic drugs. A questionnaire was used which invited their opinions. The most common reason (64%) was knowledge of the harmful effects of drug taking. There was an age-specific difference, the younger ones abstaining more out of fear, the older ones more out of understanding. Other motives were named much more rarely, except »no wish to take drugs« (15%). It is suggested that preventive measures should be related to age and directed in such a way that fear of drugs and understanding of its dangers most effectively motivates drug abstinence.

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