Dtsch Med Wochenschr 1973; 98(15): 769-776
DOI: 10.1055/s-0028-1106903
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Venöse Beimischung und portocavale Enzephalopathie

Venous admixture and portocaval encephalopathyH. Schomerus, I. Buchta, H. Arndt, G. A. Martini
  • Medizinische Universitätsklinik Marburg/Lahn (Direktor: Prof. Dr. G. A. Martini)
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Publication Date:
08 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei 17 Patienten mit chronischen Lebererkrankungen und klinischen Zeichen der Enzephalopathie wurde wiederholt die intrapulmonale venöse Beimischung bestimmt, während die Patienten reinen Sauerstoff atmeten. Gleichzeitig wurde das EEG abgeleitet. Dabei wurden die folgenden Befunde erhoben: 1. Der arterielle Sauerstoffpartialdruck war bei Patienten mit Lebererkrankungen erniedrigt, verglichen mit neun altersentsprechenden Patienten ohne Lebererkrankungen; dieser Unterschied war jedoch nicht signifikant. 2. Die prozentuale venöse Beimischung war bei Patienten mit Lebererkrankungen statistisch signifikant höher als bei den Kontrollpersonen. 3. Bei den einzelnen Patienten traten im Verlaufe der Erkrankung erhebliche Schwankungen in der prozentualen venösen Beimischung auf. Die höchsten Werte wurden im Koma, die niedrigsten nach Normalisierung der zentralnervösen Funktion gemessen. 4. Zwischen dem Ausmaß der intrapulmonalen venösen Beimischung und der mittleren EEG-Frequenz ergab sich eine statistisch signifikante negative Korrelation.

Summary

Intrapulmonary venous admixture while breathing oxygen was found in 17 patients with chronic liver disease and clinical signs of an encephalopathy. An EEG was recorded at the same time. It was found that (1) partial pressure of arterial oxygen in patients with liver disease was lower than that in nine age-matched patients without liver disease, but the difference was not statistically significant; (2) there was a statistically significant higher percentage of venous admixture in patients with liver disease than in control subjects; (3) in individual patients there were marked swings in the percentage of venous admixture in the course of the disease: highest values were present during coma, lowest when normal central-nervous system functions had been restored; and (4) there was a statistically significant negative correlation between the degree of intrapulmonary venous admixture and mean EEG frequency.

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