Thorac Cardiovasc Surg 1961; 9(1): 012-019
DOI: 10.1055/s-0028-1101179
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Cerebrale „Fett”embolie nach Operationen mit der Herz-Lungen-Maschine

W. Bleifeld
  • Pathologischen Institut der Medizinischen Akademie Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. med. H. Meessen)
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Publication Date:
12 December 2008 (online)

Zusammenfassung

1. Gehirne, Lungen und Nieren von 13 Fällen, die mit der Herz-Lungen-Maschine operiert worden waren, und von 8 Kontrollfällen, bei denen nur eine Thorakotomie vorgenommen worden war, wurden makroskopisch und mikroskopisch untersucht.

2. Mikroskopisch enthielten alle Gehirne der mit der Herz-Lungen-Maschine operierten Fälle sudanophile, intravasale Substanzen. Die Gehirne der Kontrollfälle zeigten nur ganz selten „Fett“ in den Gefäßen. Wir glauben, daß diese „Fett“tröpfchen sowohl Silikon als auch entmischtes Fett sein können. In der Mehrzahl der mit der Herz-Lungen-Maschine operierten Fälle geht die „Fett“-menge mit der Größe des Bronchialflusses, der Perfusionsdauer und Perfusionsrate parallel.

3. In der Regel haben diese Embolien keine Folgen. In 4 von 13 Fällen kam es zu fokalen Veränderungen, welche wir auf Gefäßverschlüsse durch Silikon und Fett zurückführen. Fibrin- und Luftembolien als Ursache entsprechender Veränderungen konnten nicht gefunden werden.

4. Je nach der Ausdehnung und dem Sitz gehen diese herdförmigen Veränderungen mit neurologischen Ausfällen einher. Die Schädigung kann erheblich sein und hat möglicherweise Bedeutung für die Symptomatik und den postoperativen Verlauf.

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