Planta Med 1966; 14: 5-20
DOI: 10.1055/s-0028-1100077
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

FEINBAU DER GESCHMAGKWAHRNEHMENDEN ORGANE

T. H. Schiebler
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Publication Date:
15 January 2009 (online)

Zusammenfassung

Die geschmackwahrnehmenden Organe sind bei den Säugetieren und beim Menschen in Form der Geschmacksknospen im Epithel der Mund– und Rachenhöhle weit verbreitet. Die zu schmeckenden Stoffe gelangen durch den Geschmacksporus in das Geschmacksgrübchen, wo sie mit den Rezeptorzellen in Berührung kommen. Die Oberflächen der Geschmackszellen besitzen Mikrovilli. Im übrigen sind die Geschmackszellen cytologisch unauffällig. Neben den Rezeptorzellen kommen in den Geschmacksknospen noch andere Zellen vor, die als Differenzierungsstadien nachwachsender Geschmackszellen aufzufassen sind. Die Lebenszeit einer Geschmackszelle beträgt etwa 250 Stunden. Der Zellersatz erfolgt durch Teilung der peripheren Zellen der Geschmacksknospe. In den Geschmacksknospen bestehen Synapsen zwischen den eindringenden Fasern und den Rezeptorzellen. Hier wird die Geschmackserregung an das Nervensystem weitergegeben. Die in das Epithel eindringenden Nerven lösen die Ausbildung der Geschmacksknospen aus. Ein Anhalt dafür, daß einzelne Geschmacksknospen für die Wahrnehmung einer bestimmten Geschmacksqualität verantwortlich sind, ist morphologisch nicht gegeben.

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