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DOI: 10.1055/a-2535-3632
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir bezahlten mit Mark und Pfennig, das Internet war noch Science-Fiction, die Mauer noch nicht gefallen, und Ende November 1985 war das Städtchen im Allgäu tief verschneit. Damals trafen sich in Isny-Neutrauchburg ca. 20 Sporttherapeuten des Deutschen Sporttherapeutenbundes zu einem konstituierenden Treffen der klinischen Sporttherapeuten. Ein bleibendes Ergebnis dieses Treffens ist die dort formulierte und lange Zeit genutzte Definition des Begriffs Sporttherapie. Wir konnten auf einige Vorüberlegungen der Kollegen der Sporthochschule Köln zurückgreifen, und nach einer Diskussion von zwei Stunden hatten wir eine für alle zufriedenstellende Formulierung erstellt. Wir haben versucht, dafür eine Verbindung von Wissenschaft und Anwendungsperspektive als Basis zu nutzen. Aber die Rehabilitationswissenschaft war gerade erst zaghaft am Entstehen, die Sportwissenschaft war eher damit beschäftigt, zu untersuchen, was der Mensch sportlich leisten kann, während wir daran interessiert waren, was der Sport für die Menschen und insbesondere für die kranken Menschen zu leisten vermag. Das Wort Evidenz kannten wir noch nicht, und so bot nur die Sportmedizin zumindest eine kleine Orientierung. Die Expertise der Anwender in den Kliniken war dagegen viel stärker ausgeprägt und hatte somit starken Einfluss auf die praxisorientierte Definition.
Publication History
Article published online:
17 April 2025
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