Allgemeinmedizin up2date 2025; 06(01): 65-78
DOI: 10.1055/a-2383-4819
Spezifische Patientengruppen

Der drogenabhängige Patient in der Hausarztpraxis

Johannes Brönneke-Born

Die Behandlung und/oder Einleitung einer weiterführenden Behandlung drogen- oder alkoholabhängiger Patienten durch den Hausarzt wird oft als schwierig und wenig erfolgreich erlebt. Gründe hierfür sind z.B. mangelnde Compliance der Patienten, häufige Rückfälle, chronischer Verlauf, vermeintlich schlechte Prognose. Dieser Artikel erläutert Erkennungsmerkmale und diagnostische Kriterien von Suchterkrankungen und zeigt einen strukturierten und damit erfolgreicheren Weg der Behandlung auf.

Kernaussagen
  • Die Behandlung suchtkranker Patienten sollte im Rahmen eines Gesamtkonzeptes erfolgen.

  • Das Gesamtkonzept umfasst eine zielgerichtete, empathische Anamnese unter motivierender Gesprächsführung, eine Entgiftungsbehandlung, die in Einzelfällen auch ambulant erfolgen kann, sowie eine anschließende Entwöhnungsbehandlung als ambulante oder stationäre Langzeittherapie.

  • Parallel oder im Anschluss ist die Teilnahme an Selbsthilfegruppen dringend zu empfehlen.

  • Bei Opioid-Abhängigkeit ist die Substitution mit Methadon, Buprenorphin oder Morphinsulfat Therapie der Wahl.



Publication History

Article published online:
17 February 2025

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