Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

wir wünschen Ihnen ein gesundes neues Jahr.

Präventive Maßnahmen spielen in der Lungenheilkunde eine eminent wichtige Rolle. Die aktuelle Ausgabe beschäftigt sich mit der Implementierung eines nationalen Programms zur Früherkennung von Lungenkrebs in den definierten Risikopopulationen Die systematische Erfassung von Patientinnen und Patienten mit dem Frühstudium einer bösartigen Lungenerkrankung führt zu einer deutlichen Verbesserung der Prognose dieser Patienten. Das Positionspapier konzentriert sich jedoch auf die Risikopopulation, die durch einen stattgehabten inhalativen Tabakkonsum definiert ist. Das inhalative Rauchen als Hauptursache der Karzinomentstehung anzusehen greift jedoch zu kurz. Dem präventiven Ansatz muss in Zukunft Rechnung getragen werden durch die Dokumentation einer relevanten Feinstaubbelastung und eines ansteigenden Gebrauchs von sog. „Vaping“-Ersatzinstrumenten. Ein Übersichtsartikel beschäftigt sich mit den entsprechenden Schäden in der Lunge bedingt durch die E-Zigarette.

Zudem findet sich in der Gruppe der Nicht- bzw Wenigraucher ein substantieller Anstieg von Lungenkarzinompatienten, insbesondere des weiblichen Geschlechtes. Diese Kohorten finden in dem aktuellen Programm noch keinen Platz. Es ist sehr begrüßenswert, dass dieses Positionspapier, als Meilenstein, auf den Weg gebracht worden ist, und es bleibt abzuwarten, wie zeitnah eine erfolgreiche Umsetzung des Programms möglich ist. Die Analyse der unterschiedlichen Noxen sowohl der Umwelt als auch durch den inhalativen Konsum verschiedener Substanzen ist eine zentrale wissenschaftliche Domäne in der Pneumologie. Eine entsprechende begleitende wissenschaftliche Aufarbeitung der national organisierten Programme ist daher geboten und sehr wünschenswert.

Wir wünschen Ihnen beim Lesen der Zeitschrift viel Freude.

Mit freundlichen kollegialen Grüßen

Christian Grohé

Publication History

Article published online:
16 January 2024