Nervenheilkunde 2023; 42(11): 793-796
DOI: 10.1055/a-2150-1908
Schwerpunkt

Kriterien für die Überführung von Modellprojekten in die Regelversorgung aus Sicht der Angehörigen von Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen

Criteria for the transfer of model projects to standard care from the perspective of relatives of people with mental health problems
Heike Petereit-Zipfel
1   Familien-Selbsthilfe Psychiatrie, Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e. V., Bonn
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ZUSAMMENFASSUNG

Es werden die Kriterien für die Integration von Modellprojekten in die Standardversorgung aus der Sicht von Angehörigen von Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen in den Blick genommen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Betroffene und ihre Unterstützer einbezieht, wird als Schlüssel zur Entwicklung effektiver Versorgungslösungen hervorgehoben.

Verschiedene Modelle, wie gemeindenahe Versorgung, Früherkennung und Peer-Support-Programme, werden besprochen. Ebenso wird die Bedeutung eines sorgfältigen und inklusiven Ansatzes bei der Integration von Modellprojekten betont, und die Rolle der Gesellschaft und der Medien bei der Bekämpfung von Stigmatisierung und Diskriminierung im Zusammenhang mit psychischen Gesundheitsproblemen wird betont.

Die Priorisierung der ambulanten Versorgung und die umfassende Unterstützung für diejenigen, die ihre Bedürfnisse nicht selbstständig ausdrücken und vertreten können, werden als wesentlich angesehen. Nicht zuletzt wird die Notwendigkeit der Unterstützung von Familienangehörigen in den Bereichen physische und psychische Gesundheit, soziale Situation, wirtschaftliche Stabilität und bei (sozial)rechtlichen Belangen besonders betont.

Der Text plädiert für eine umfassende psychische Gesundheitsversorgung, die alle Beteiligten einbezieht und langfristig unter Berücksichtigung des demografischen Wandels anpassungsfähig ist.

ABSTRACT

The criteria for integrating model projects into standard care from the perspective of family members of people with mental health problems are presented. A holistic approach involving affected individuals and their supporters is emphasized as key to developing effective care solutions. Various models, such as community-based care, early intervention, and peer support programs, are discussed. Similarly, the importance of a careful and inclusive approach to integrating model projects is emphasized, and the role of society and the media in addressing stigma and discrimination associated with mental health problems is stressed.

The prioritization of outpatient care and comprehensive support for those who cannot express and represent their needs independently are seen as essential. Last but not least, the need to support family members in the areas of, physical and mental health, social situation, economic stability and in (social) legal matters is particularly emphasized.

The text advocates for comprehensive mental health care that involves all stakeholders and is adaptable in the long term, taking into account demographic change.



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Article published online:
06 November 2023

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