Kardiologie up2date 2023; 19(04): 327-334
DOI: 10.1055/a-2073-4243
SOP/Arbeitsablauf

SOP – Kardioversion und Antikoagulationsmanagement

Kristina Wasmer
,
Sabine Ernst

Kardioversionen werden in Arztpraxen und Kliniken in großer Zahl durchgeführt. Die zugrunde liegenden Rhythmusstörungen Vorhofflimmern und Vorhofflattern sind sehr häufig und werden in Zukunft noch mehr Patienten betreffen. Die frühe rhythmuserhaltende Therapie gewinnt aufgrund neuer Daten zusätzlich an Bedeutung. Der vorliegende Artikel soll einen Überblick über die aktuelle Datenlage und erforderliche Maßnahmen rund um die Kardioversion geben.

Kernaussagen
  • Vor Kardioversion von Vorhofflimmern oder -flattern muss eine TEE zum Ausschluss linksatrialer Thromben erfolgen oder sichergestellt sein, dass eine OAK zuvor 3 Wochen ohne Unterbrechung eingenommen wurde.

  • Nach Kardioversion sollte eine OAK für 4 Wochen eingenommen werden, die Indikation zur dauerhaften OAK richtet sich nach dem CHA2DS2-VASc-Score.

  • Wiederholte Kardioversionen ohne langfristiges Rhythmisierungskonzept sind nicht sinnvoll und kritisch zu hinterfragen.

  • Vor wiederholten Kardioversionen von Vorhofflimmern sollte immer geprüft werden, ob eine antiarrhythmische Rezidivprophylaxe indiziert ist oder der Patient für eine Katheterablation infrage kommt.

  • Bei Vorhofflattern sollte eine Katheterablation schon bei Erstmanifestation erwogen werden und alternativ bei Rezidiv nach Kardioversion erfolgen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
18. Dezember 2023

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