Bedeutung von prä- und postoperativ abweichenden Vitalparametern bei Gefäßpatienten

Postoperative abweichende Vitalzeichen auf der Allgemeinstation sind häufig, oft unentdeckt und können ein Frühindikator für bevorstehende oder unerkannte chirurgische Komplikationen sein. Eine kontinuierliche Überwachung der Vitalzeichen und eine rechtzeitige Alarmierung des Personals könnten ein früheres Erkennen einer Zustandsverschlechterung ermöglichen. Dadurch könnten Interventionen gesteuert werden, die die Behandlungsergebnisse für die Patienten verbessern. Postoperativ abweichende Vitalwerte können auf postoperativen Stress oder auftretende Komplikationen hinweisen, andererseits aber auch chronische, bereits präoperativ vorhandene Abweichungen widerspiegeln. Diese Unterscheidung kann sich auf den Nutzen bei der Patientenüberwachung auswirken.

Fazit

Abweichende Vitalparameter sind bei Gefäßpatienten prä- und postoperativ häufig. Für den primären Endpunkt SpO₂ < 85 % fanden die Autoren eine längere mediane Dauer (nicht signifikant). Bei schweren Untersättigungen (SpO₂ < 80 %) war die mediane Dauer am ersten postoperativen Tag auf der Station signifikant länger, was den Autoren zufolge darauf hindeutet, dass schwere Untersättigungen nach der Operation verschlimmert werden und dass Fälle von schweren Untersättigungen nicht als Reflexion der präoperativen Physiologie betrachtet werden sollten. Limitiert wird die Aussage dieser Pilotstudie durch die kleine Stichprobe und die damit verbundenen statistischen Einschränkungen.

Publication History

Article published online:
01 June 2023