physioscience 2023; 19(03): 144-145
DOI: 10.1055/a-2025-5370
gelesen und kommentiert

Bewegungs- und strategiebasierte physiotherapeutische Intervention zur Verhinderung wiederholter Stürze bei Menschen mit Parkinson: die PDSAFE Studie

Exercise- and strategy-based physiotherapy-delivered intervention for preventing repeat falls in people with Parkinson’s: the PDSAFE RCTContributor(s):
Alexander Bremer

Zusammenfassung

Hintergrund

Das idiopathische Parkinsonsyndrom (IPS) ist eine progressive, neurodegenerative Erkrankung, welche charakterisiert wird durch die Kardinalsymptome Tremor, Akinese und Rigor. Im weiteren Verlauf wird als viertes Symptom oft die Haltungsinstabilität genannt [1]. Die Zahl der Patient*innen weltweit hat sich von 2,5 Millionen im Jahr 1990 auf 6,1 Millionen im Jahr 2016 erhöht. In Deutschland sind aktuell etwa 400 000 Personen am IPS erkrankt [2]. Etwa 40–70 % der Patient*innen stürzen jedes Jahr, wobei ein Drittel davon wiederholt stürzt [3]. Dabei zeigt die Evidenzlage, dass Stürze einen großen Einfluss auf das Leben von Patient*innen mit IPS haben, z. B. die Schwächung des Selbstbewusstseins, verminderte Aktivitäten und eine verminderte Lebensqualität [4].

Neben der medikamentösen Therapie, die den Goldstandard bei der IPS-Versorgung darstellt, zeigen Bewegungen/Übungen einen positiven Einfluss auf die Symptome und sind bereits in der Literatur ausreichend belegt [5]. Untersuchungen ergaben jedoch, dass eine Therapie der einzelnen Sturzrisikofaktoren keinen Einfluss auf die Senkung der Sturzrate zeigt [6]. Aus diesem Grund erstellten Ashburn et al. ein multidimensionales, individualisiertes Heimübungsprogramm (PDSAFE), das neben Übungen auch Verhaltensstrategien zur Prävention von Stürzen beinhaltet.


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Publication History

Article published online:
18 August 2023

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