Zeitschrift für Palliativmedizin 2023; 24(04): 203-212
DOI: 10.1055/a-1997-8930
CME-Weiterbildung

Symptome und Bedarfe von onkologischen Patienten, digitale Erfassung und zielgerichtete multiprofessionelle Interventionsplanung

Symptom and needs of cancer patients, digital identification and targeted multiprofessional intervention
Mitra Tewes
,
Bernadette Hosters
,
Martin Teufel

Der Einsatz von Selbsterfassungsinstrumenten für das Assessment von Symptomen und subjektiven Bedarfen bei Patienten mit einer Krebserkrankung hat unbestritten wesentliche positive Effekte und wird zunehmend gefordert. Sie führen u.a. zu einer verbesserten Symptomkontrolle, erhöhten Lebensqualität sowie gesteigerten Überlebensrate [1].

Abstract

Patient reported outcome measurement can improve symptom control and quality of life. Therefore, it is recommended by professionals societies. This article describes the background and a way, how a multiprofessional symptom and needs assessment can be successful in psychooncology, palliative and oncology care.

Lernziele

Dieser Beitrag beleuchtet die Hintergründe und zeigt, wie ein multiprofessionelles Symptom- und Bedarfs-Assessment in Palliativmedizin, Psychoonkologie und onkologischer Fachpflege gelingen kann.

Kernaussagen
  • Evidenzbasiert: Eine regelmäßige Selbstauskunft der Symptome und Bedarfe von Patienten mit einer Tumorerkrankung kann die Lebensqualität verbessern und u.U. die Lebenszeit verlängern. Eine regelmäßige psychoonkologische und palliativmedizinische Symptom- und Bedarfserfassung wird von den Leitlinien gefordert.

  • Worunter leiden Patienten mit einer Tumorerkrankung? Tumorpatienten leiden überwiegend an Fatigue, Schmerzen und Appetitmangel. Gerade diese Symptome zeigen, dass eine begleitende multiprofessionelle Behandlung durch die Onkologische Fachpflege, Psychoonkologie und Palliativmedizin notwendig ist.

  • Gemeinsam statt redundant: Ein gemeinsames psychoonkologisch-palliativmedizinisches Assessment unter Einbezug von Themen der onkologischen Fachpflege kann die Akzeptanz bei den Patienten, Ärzten und Pflegefachpersonen erhöhen.

  • Ressourcen schonen: Eine elektronisch unterstützte Erfassung z. B. mittels Tablet-PCs oder Smartphones erleichtert die Auswertung und macht eine differenzierte Beratung möglich.

  • Bedarfsorientierte begleitende Behandlung: Mit Hilfe von klaren Behandlungspfaden kann die bedarfsorientierte Einbindung der onkologischen Fachpflege, Psychoonkologie und Palliativmedizin gelingen.



Publication History

Article published online:
12 July 2023

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