Clonidin zur Prämedikation bei Kindern ohne Vorteile im Hinblick auf postoperative unerwünschte Verhaltensänderungen

Clonidin als Prämedikationsmedikament führt im Vergleich zu Midazolam nicht zu einem selteneren Auftreten von postoperativen unerwünschten Verhaltensänderungen bei jungen Kindern. Dies ergab eine Studie von Caroline Zickerman und Kolleg*innen von der Umea Universität in Schweden.

Fazit

Aus ihren Ergebnissen folgerten die Autoren, dass die Wahl des Prämedikationsmedikaments keinen Einfluss auf das Auftreten von unerwünschten Verhaltensänderungen von Kindern 1 Woche nach Operation hat. Ausdrücklich wurde in dieser Studie nicht der Einfluss auf direkte postoperative Agitation oder ein Aufwachdelir untersucht. Die Autoren erwähnen jedoch einschränkend, dass nur etwas weniger Patienten als ursprünglich für eine ausreichende Teststärke der Studie errechnet in die Untersuchung eingeschlossen werden konnten, da die HNO-Abteilung im Studienkrankenhaus geschlossen wurde (geplant waren eigentlich je 58 Patienten pro Gruppe). Daher könnte die Studie „unterpowert“ gewesen sein. Dafür spricht auch, dass ebenfalls kein Einfluss von Geschlecht oder präoperativem Stresslevel auf unerwünschte Verhaltensänderungen aufgedeckt werden konnte, was eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Außerdem wurde in der Studie weder das Ängstlichkeitsniveau der Eltern noch bereits vorbestehende Verhaltensauffälligkeiten der Kinder erfasst.

Publication History

Article published online:
03 March 2023