OP-Management up2date 2022; 2(03): 180
DOI: 10.1055/a-1857-3637
Mitteilungen

Verband für OP-Management e.V.

Das Patientenwohl durch OP Management sichern

In Deutschland gibt es 1.900 Krankenhäuser, in denen rund 15 Millionen Operationen jährlich stattfinden. Während die Zahl der Krankenhäuser, der Krankenhausbetten und der Mitarbeiter seit Jahren rückläufig ist, steigt die Zahl an Patienten kontinuierlich an. Was bedeutet das für die Zukunft? Die Herausforderung, die qualitative medizinische Versorgung der Patienten dauerhaft sicherzustellen, wächst. Allein durch die demografische Entwicklung ist nicht zu erwarten, dass sich die personelle und finanzielle Situation verbessert. Stattdessen müssen die wenigen vorhandenen Ressourcen effizienter genutzt werden.

Dem Operationssaal kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Hier entstehen 35 Prozent der Kosten, die für die Versorgung zu operierender Patienten im Krankenhaus kalkuliert werden. Der OP gehört damit zum Hochkostenbereich. Gleichzeitig läuft eine Vielzahl von Prozessen rund um den OP multiprofessionell, multidisziplinär, teils zeitkritisch und potenziell parallel ab. Hinzu kommt, dass sich die Prozesse anteilig gegenseitig bedingen, medizinischen Unwägbarkeiten unterliegen und durchgängig Störgrößen aus assoziierten Schnittstellen ausgesetzt sind. Das macht die Regelung klinischer Behandlungsabläufe äußerst komplex und erfordert eine übergeordnete und professionelle Verantwortung. Sind Prozesse optimal organisiert, kann der OP wiederum zu erheblichen Erlössteigerungen führen und entscheidende Wettbewerbsvorteile für Krankenhäuser bringen.

Prozessmanagement im OP-Bereich zählt zu den Kernkompetenzen eines OP-Managers. OP-Manager trägt zu einem klar organisierten Miteinander im Sinne der Patientenversorgung bei. Sie steuern benötigte und vorhandene Ressourcen mit dem Ziel, den richtigen Patienten mit dem richtigen Team und dem richtigen Material zur richtigen Zeit am richtigen Ort zusammenzubringen. Nur wenn der OP gut funktioniert, können Krankenhäuser ihren Patienten weiterhin eine sichere, qualitativ hochwertige und termingerechte Versorgung bieten.

Damit OP-Management sein volles Potenzial entfalten kann, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Das Ressourcenproblem muss als nachhaltig und langfristig erkannt werden.

  • Die effiziente Ressourcennutzung muss als gemeinsame Lösung aktiv mitgetragen werden.

  • OP-Management muss wenigstens als Teil der Lösung gesehen werden.

Der medizinisch wie wirtschaftlich entscheidende Stellenwert des OP-Managements im deutschen Gesundheitswesen ist offenkundig und sichtbar. OP-Management wirkt im Sinne der Gesamtorganisation an allen Nahtstellen und bringt die Expertise aller Beteiligten in der Gesamtsteuerung zur Geltung. Dennoch wird der Nutzen häufig gar nicht und keinesfalls flächendeckend erkannt.

Das möchte der VOPM gemeinsam mit den Funktionsdiensten im OP – den Anästhesietechnischen Assistenten (ATA) und den Operationstechnischen Assistenten (OTA) –, den OP-Managerinnen und -Managern sowie sämtlichen am operativen Prozess der Patientenversorgung beteiligten Berufsgruppen in Zukunft gerne ändern.

Wie genau, das entwickelt der Verband mit den neuen Ideen und Impulsen aus Bremen bis zum 20. OP-Management-Kongress im nächsten Frühjahr. Bleiben Sie gespannt!

Mit besten Grüßen
Matthias Diemer und Christof Denz



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Article published online:
27 September 2022

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