Aktuelle Urol 2022; 53(06): 496-498
DOI: 10.1055/a-1747-5449
Referiert und kommentiert

Kryptorchismus: Hormonparameter sagen Keimzellreserve voraus

Contributor(s):
Judith Lorenz

Ein Hodenhochstand prädisponiert für eine spätere Infertilität. Das Risiko hierfür lässt sich an im Rahmen der Orchidopexie gewonnenen Hodenbiopsaten anhand der durchschnittlichen Keimzellzahl pro Tubulusquerschnitt abschätzen. Ein japanisches Forscherteam prüfte nun, inwiefern Serumbiomarker der Sertolizellfunktion – Inhibin B und Anti-Müller-Hormon (AMH) – und andere Hormonparameter mit dem histopathologischen Befund korrelieren.

Fazit

Bei einem innerhalb der ersten 24 Lebensmonate operativ behandelten bilateralen Kryptorchismus, so die Autorinnen und Autoren, deuten vermutlich ein niedriger Inhibin B/FSH- bzw. AMH/FSH-Quotient auf eine eingeschränkte Keimzellreserve sowie ein erhöhtes zukünftiges Infertilitätsrisiko hin. Ein engmaschiges und langfristiges Monitoring sowie eine Hormontherapie sei in diesen Fällen zu diskutieren. Bei einem einseitigen Hodenhochstand haben die Hormonparameter dagegen offenbar keine prognostische Bedeutung.



Publication History

Article published online:
24 November 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany