Z Orthop Unfall 2023; 161(05): 511-515
DOI: 10.1055/a-1737-4541
Originalarbeit

Eigenfettinjektion bei Rhizarthrose: 5 Jahresergebnisse bei 42 Patienten

Artikel in mehreren Sprachen: deutsch | English
Christian Herold
1   Plastische und Ästhetische Chirurgie, Medizin im Mühlenviertel, Bremen, Deutschland
2   Chirurgische Klinik, Sektion für Plastische und Ästhetische Chirurgie, DIAKO Bremen, Bremen, Deutschland
,
Janina Lange
3   Chirurgische Klinik, Diako Bremen, Bremen, Deutschland
,
Hans Oliver Rennekampff
4   Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Rhein-Maas Klinikum GmbH, Würselen, Deutschland (Ringgold ID: RIN39945)
,
Sixtus Allert
5   Plastische Chirurgie, Sana Klinikum Hameln-Pyrmont, Hameln, Deutschland (Ringgold ID: RIN393329)
,
Max Meyer Marcotty
6   Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie / Handchirurgie, Klinikum Lüdenscheid, Lüdenscheid, Deutschland (Ringgold ID: RIN14981)
› Institutsangaben

Zusammenfassung

Hintergrund Die bislang publizierten Kurzzeitergebnisse nach Eigenfetttransplantation zur Therapie der Rhizarthrose waren vielversprechend. Bisher lagen aber noch keine Langzeitergebnisse über 5 Jahre vor.

Methoden In einer prospektiven Studie wurden 42 Patienten über einen durchschnittlichen Zeitraum von 5 Jahren nachuntersucht. Es war eine manuelle Liposuktion und eine Zentrifugation der Fetttransplantate erfolgt. Nachuntersucht wurden Schmerzen nach NAS, Kraft des Faustschlusses und des Pinch-Griffes sowie eine Analyse mithilfe des DASH-Scores.

Ergebnisse Die Schmerzen im gesamten Patientengut konnten von 8,0 ± 1, 6 auf 4,0 ± 3,0 5 Jahre nach Eigenfetttransplantation reduziert werden. Die Kraft des Grobgriffes betrug 71% und des Pinch-Griffes 60% im Vergleich zu der nicht operierten Seite präoperativ. Die Kraft konnte durch die Eigenfettinjektion verbessert werden. Die Kraft des Grobgriffes betrug 100% und die des Pinch-Griffes 96% im Vergleich zu der nicht operierten Seite zum Nachuntersuchungszeitpunkt. Die Verbesserungen des DASH-Scores zeigten sich in vergleichbarer Weise. Die Schmerzreduktion sowohl bei Belastung als auch in Ruhe, die Verbesserungen der Greifkraft sowohl für den Pinch-Griff als auch für die Grobkraft und des DASH-Scores waren statistisch signifikant. Komplikationen traten nicht auf.

Zusammenfassung Die Eigenfetttransplantation ist eine echte Alternative zur Trapezektomie bei der Therapie der Rhizarthrose – auch im Langzeitverlauf. Die geringe Invasivität der Prozedur und die schnelle Rekonvaleszenz der Patienten im Vergleich zu Resektionsarthroplastiken und die deutlich besseren Langzeitergebnisse in Vergleich zu anderen Injektionstherapien erlauben es, die Eigenfetttransplantation als First-Line-Therapie bei der Daumensattelgelenksarthrose anzubieten, da sie stabile Langzeitergebnisse und eine hohe Patientenzufriedenheit bietet.



Publikationsverlauf

Eingereicht: 05. Juni 2021

Angenommen nach Revision: 27. Dezember 2021

Artikel online veröffentlicht:
10. März 2022

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