Frauenheilkunde up2date 2023; 17(05): 497-515
DOI: 10.1055/a-1706-3696
Operative Gynäkologie

Präimplantationsdiagnostik in Deutschland

Dunja M. Baston-Büst
,
Jan-Steffen Krüssel

Bei der Präimplantationsdiagnostik (PID) werden im Labor einige Trophoblastzellen eines in vitro erzeugten Embryos zwischen Tag 5 und Tag 7 biopsiert. Während der Embryo nach der Biopsie eingefroren wird, werden diese Zellen in einem humangenetischen Labor auf z. B. eine Erbkrankheit untersucht. Dieser Beitrag beschreibt die in Deutschland mit einer PID verbundenen Schritte von der genetischen Beratung eines Paares bis zum Embryotransfer.

Kernaussagen
  • Die Präimplantationsdiagnostik (PID) ist in Deutschland streng reguliert.

  • Indikationen für eine PID sind Chromosomenstörungen, autosomal-dominant, autosomal-rezessiv und geschlechtsgebunden vererbbare Krankheiten und das hohe Risiko einer Tot- oder Fehlgeburt.

  • Eine interdisziplinäre Ethikkommission besteht aus 8 Mitgliedern.

  • Das Patientenpaar trägt die Kosten für genetische Diagnostik, Ethikantrag und ggf. reproduktionsmedizinische Behandlung selbst.

  • PID-Patientenpaare sind keine klassischen Kinderwunschpaare.

  • Sowohl vor Antragstellung als auch vor Beginn der Therapie gibt es keine Garantie auf Erfolg im Sinne eines gesunden Kindes.



Publication History

Article published online:
09 October 2023

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