Die Wirbelsäule 2022; 06(01): 2-3
DOI: 10.1055/a-1325-2239
Editorial

Die Jahrestagung der DWG 2021 in Münster

Ulf Liljenqvist

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Jahrestagung der DWG 2021 stand ganz im Zeichen der Corona-Pandemie.

Schon frühzeitig haben wir uns mit dem Kongressorganisator Conventus auf die Durchführung als 2G plus Veranstaltung geeinigt. Jeder Teilnehmer musste einen aktuellen negativen Antigen Schnelltest vorzeigen und vollständig geimpft oder genesen sein. Aufgrund aufkommender Dienstreiseverbote und verschärfter Quarantänebestimmungen für unsere beiden amerikanischen Gastreferenten mussten wir kurzfristig auf ein Hybridformat umstellen. Die Umsetzung erfolgte reibungslos, so dass wir die digitalen Beiträge der dazugeschalteten Referenten live und interaktiv verfolgen konnten. Letztendlich konnten wir am Ende der Jahrestagung vor Ort über 1000 ärztliche Teilnehmer und knapp 500 Teilnehmer aus der Industrie verzeichnen, weitere 505 Teilnehmer hatten sich per Stream angemeldet. Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen können wir mit einer Gesamtteilnehmerzahl von mehr 2000 mehr als zufrieden sein.

Das wissenschaftliche Programm stand unter dem Motto „Tradition und Innovation“ mit 66 wissenschaftlichen Podiumspräsentationen, 108 Poster- und 8 Special Posterbeiträgen, zwei Pro- und Kontrasitzungen und einer Podiumsdiskussion zum Thema „Frauen in der Wirbelsäulenchirurgie“. Renommierte Fachreferenten aus dem Ausland hielten geladene Vorträge zu den Themen Tumore und Deformitäten der Wirbelsäule. Ein weiteres Highlight war sicherlich der Beitrag des ehemaligen Corona Krisenstableiters Generalstabsarzt Holtherm aus Berlin zum Thema Auswirkungen der Covid-19-Pandemie.

Neu im Programm waren die gemeinsamen Sitzungen mit unseren Muttergesellschaften. Die Sitzungen „DWG meets DGOU“ und „DWG meets DGNC“ wurden durch den amtierenden Präsidenten bzw. Vize Präsidenten mit Übersichtsvorträgen zum Thema „Intradurale Tumore“ (Prof. R. Goldbrunner) und „Trauma der Wirbelsäule“ (Prof. M. Raschke) eröffnet. Im jeweiligen Vorsitz waren Amtsträger der DWG und der jeweiligen Muttergesellschaften vertreten. Dieses neue Format hat sich aus meiner Sicht bewährt, um den Kontakt und den Austausch mit der DGNC und der DGOU weiter zu pflegen und zu intensivieren.

So lag ein Fokus im vergangenen Jahr auf dem Thema Vertiefung der Kooperation mit den Muttergesellschaften. Ein Ergebnis der freundschaftlich, vertrauensvoll und konstruktiv geführten Gespräche war u.a. die gemeinsame Vergabe des Masterzertifikates, so dass eine bedeutende Lücke in der Reihe der gemeinsamen Zertifikate geschlossen werden konnte: Ein wichtiger Schritt auf dem gemeinsamen Weg zu einer Zusatzweiterbildung „spezielle Wirbelsäulenchirurgie“.

Das Jahr 2021 war auch geprägt durch intensive Gespräche mit möglichen Partnern für unser neues Register. Mein ausdrücklicher Dank gilt an dieser Stelle den Kollegen Sobottke und Siewe und der gesamten Registerkommission für ihre harte Arbeit und ihren Einsatz. Eine 6-köpfige Taskforce, bestehend aus Vorstands- und Beiratsmitgliedern sowie der Leitung der Registerkommission, wird in den nächsten Monaten die Details einer möglichen Kooperation ausarbeiten, so dass ich zuversichtlich bin, dass wir zum Ende diesen Jahres ein neues Register mit den Vorteilen der klinikübergreifenden Patientennachverfolgbarkeit, einer hohen wissenschaftlichen Datenqualität und eines implementierbaren Implantateregisters haben werden.

Die weiter steigende Mitgliederzahl von aktuell knapp 2500 zeigt eindrucksvoll die unverändert anhaltende Attraktivität und die zunehmende Schlagkraft der DWG. Als weiterhin mitgliederstärkste Wirbelsäulenfachgesellschaft Europas werden wir auch in Zukunft v.a. die Themen der Aus- und Weiterbildung und der Behandlungs- und Dokumentationsqualität sowie die Wissenschaft im Fokus unserer Arbeit haben.

Es war mir eine Freude und Ehre, dieser großartigen Gesellschaft als Präsident gedient und die Jahrestagung ausgerichtet haben zu dürfen. Mein Dank gilt dem Vorstand, der Programmkommission, dem Kongressorganisator Conventus und allen Mitgliedern, die ihre Abstracts eingereicht und die Jahrestagung zu dem gemacht haben, was sie war: ein lebendiger Ort der freundschaftlichen und kollegialen Begegnung, des wissenschaftlichen Austausches und der Wissensvermittlung. Ich danke allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Jahrestagung ausdrücklich für Ihr Kommen!

Mit Vorfreude auf die kommende Jahrestagung in Berlin wünsche ich Ihnen ein gesundes und erfolgreiches 2022!

Ihr

Ulf Liljenqvist



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. März 2022

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