intensiv 2020; 28(04): 169
DOI: 10.1055/a-1163-3958
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

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Publication Date:
10 July 2020 (online)

„Besonders aber gebe man dem Gehirn das zu seiner Reflexion nötige, volle Maß des Schlafes; denn der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr.“

Arthur Schopenhauer (1788–1860), deutscher Philosoph

Intensivpflegende auf den Intensivstationen mit unregelmäßigen Dienstzeiten kennen das Problem, schlecht zur Ruhe zu kommen beziehungsweise erholsam zu schlafen. Guter Schlaf ist eine grundlegende Voraussetzung für unsere psychische und physische Leistungsfähigkeit. Auch unser kognitiver Habitus – Konzentration, Aufmerksamkeit und unsere Stimmungslage – wird vom Schlaf beeinflusst.

Für unsere schwer kranken Patienten auf den Intensivstationen ist der Schlaf eine unverzichtbare große Ressource, um wieder gesund zu werden. Allerdings schläft es sich auf einer Intensivstation schlecht. Das Beatmungsgerät alarmiert, der Perfusor piept und wieder geht irgendwo der nächste Alarm los. Alltag auf einer Intensivstation – einer feindseligen Umgebung, in deren hektischer und nervöser Atmosphäre schon Gesunde nicht zur Ruhe kommen. Im Hinblick auf die Notwendigkeit des Schlafs für unsere Intensivpatienten sollten wir unsere Pflegepraxis dahingehend überdenken.

Die Schlafstörungen unserer Patienten sollten uns Pflegende wachrütteln, schließlich könnten daraus Maßnahmen zur Schlafförderung entstehen, die gerade im Bereich der Intensivstation wichtige Bestandteile pflegerischer und medizinischer Arbeit sind. Deshalb hoffen wir, Ihnen mit den Beiträgen zum Schwerpunktthema Schlaf einige theoretische und praktische Anregungen zu geben.

Danke für Ihre wertvolle Arbeit – und bleiben Sie gesund! Ihre

Rita Wegmann