PPH 2018; 24(04): 160-161
DOI: 10.1055/a-0620-3678
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Publication Date:
24 July 2018 (online)

Oxytocin verringert soziale Angst

Universität Regensburg

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(Quelle: MStock_AdobeStock)

Ein Forscherteam um Professorin Dr. Inga Neumann, Lehrstuhl für Tierphysiologie und Neurobiologie der Universität Regensburg, hat an einem Tiermodell für soziale Angst entdeckt, dass das als Kuschelhormon bekannte körpereigene Neuropeptid Oxytocin soziale Angst dramatisch verringern kann.

Mäusen wurde beigebracht, dass sozialer Kontakt (Beschnüffeln eines Artgenossen) bestraft wird, was zur vollständigen Meidung von sozialen Interaktionen führte. Wenn die Neurobiologen die Menge des von Nervenzellen des Gehirns freigesetzten Oxytocins erhöhten, überwanden die Tiere die soziale Angst und beschnüffelten den fremden Artgenossen während einer kurzen Testzeit wieder.

Auch das synthetische Oxytocin, das beim Menschen zum Beispiel durch Nasenspray verabreicht werden kann, verringere sehr effizient soziale Angst und erhöhe die soziale Motivation im Tiermodell, so die Forscher.

Daher seien zahlreiche therapeutische Einsatzmöglichkeiten im Zusammenhang mit sozialen Störungen denkbar, die aktuell untersucht würden. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Current Biology publiziert.