Rofo 2008; 180(6): 497
DOI: 10.1055/s-2008-1079356
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Mammatumoren - Strain-Imaging hilft bei der Differenzierung

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Publication Date:
26 May 2008 (online)

 

Eine verlässliche sonografische Differenzierung zwischen gutartigen und bösartigen soliden Prozessen in der Brust ist anspruchsvoll. Inwieweit das Ultraschall-Strain-Imaging zur Klärung der Dignität beitragen kann, untersuchte die amerikanische Autorengruppe in ihrer prospektiven Studie an 2 Kliniken. Radiology 2007; 245: 401-410

Insgesamt untersuchte die Autorengruppe 403 Raumforderungen in der Brust mit konventionellem B-Mode-Ultraschall und mit Strain-Imaging. Als Referenzstandard dienten Biopsien. Für den weiteren Studienverlauf wurden 50 bioptisch gesicherte maligne und 48 benigne Prozesse mit der besten Qualität ausgewählt. Ohne den histopathologischen Befund zu kennen, bewerteten 3 Radiologen separat die B-Mode-Bilder mithilfe der BI-RADS-Klassifikation.

In der nachfolgenden Auswertung der Strain-Imaging-Daten wurde die Wahrscheinlichkeit einer Malignität neu abgeschätzt. Unter Verwendung der Wahrscheinlichkeitsberechnungen beider Untersuchungsmodalitäten wurden ROC-Kurven ("Receiver Operating Characteristics Curves") angefertigt und die Sensitivität und Spezifität errechnet und verglichen. Die durchschnittlichen Flächen unterhalb der ROC-Kurven waren dabei bei allen 3 Untersuchern beim Strain-Imaging größer als bei der alleinigen B-Mode-Untersuchung. Bei einer 2%igen Wahrscheinlichkeit für Malignität erlaubt das Strain-Imaging dem Befunder, die Spezifität zu erhöhen und eine hohe Sensitivität beizubehalten. Wenn die Entscheidung zur Biopsie auf diesem Schwellenwert basieren würde, hätte die Anzahl der negativen Biospie-Ergebnisse gesenkt werden können, ohne die Sensitivität zu verschlechtern. Hier sehen Burnside et al. den ersten Schritt zur möglichen Integration der neuen Methode in die klinische Routine. Als verbesserungsfähig bewerteten die Autoren die signifikante Variabilität zwischen den Untersuchern (p < 0,001), die möglicherweise auf den unterschiedlichen Auswertungsfähigkeiten der einzelnen Untersucher zurückzuführen ist.