psychoneuro 2008; 34(4): 177
DOI: 10.1055/s-2008-1079313
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Schizophrenie - Innovative Aspekte in Forschung und Klinik

Peter Falkai, Oliver Gruber
  • 1Zentrum für Psychosoziale Medizin, Abt. für Psychiatrie und Psychotherapie, Georg-August-Universität Göttingen(Direktor: Prof. Dr. P. Falkai)
Further Information
#

Prof. Dr. Peter Falkai
Prof. Dr. Oliver Gruber

Göttingen

Publication History

Publication Date:
13 May 2008 (online)

Table of Contents

    Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,ein Schwerpunktheft der psycho neuro zum Thema ,Schizophrenie' regt an, ein solches Heft gleich zur Seite zu legen. Die schizophrenen Psychosen sind Kernbestandteil von Klinik und Lehre, aber auch der wissenschaftlichen Arbeit im Fach Psychiatrie und Psychotherapie. Es gibt wohl keine Universitätsklinik, an der dieser Bereich nicht - wenn auch mit unterschiedlicher Intensität - bearbeitet wird, und keinen psychiatrisch-psychotherapeutischen Kongress, der nicht zumindest eine Sektion zu diesem Thema hat. Da drängt sich die Frage auf, ob dieser Bereich Innovationen zu bieten hat.

    Diesem Gedanken folgend haben wir versucht, Bekanntes fokussiert darzustellen und gleichzeitig neue Aspekte deutlich herauszuarbeiten. Der Artikel von Dr. Thomas Wobrock und Prof. Oliver Gruber über die ,Pharmakotherapie der Schizophrenie' greift wesentliche Aspekte der Akut- und Langzeittherapie schizophrener Psychosen vor dem Hintergrund der Evidenzbasierung auf. Ein besonderes Augenmerk kommt den kognitiven Dysfunktionen, aber auch der Beurteilung der medikamentösen Therapieresistenz zu. Bezugnehmend auf die kognitiven Störungen bei schizophrenen Patienten wird dieser Aspekt von Dr. David Zilles und Prof. Oliver Gruber sowohl konzeptuell, aber auch im Hinblick auf die Therapie bearbeitet. Kognitive Störungen sind ein zentraler Bestandteil der schizophrenen Symptomatologie und stellen einen entscheidenden Prognosefaktor dar. Leider muss man feststellen, dass aktuelle psychopharmakologische Ansätze nur unzureichend in der Lage sind, diese Defizite signifikant zu verbessern. Dementsprechend widmet sich der Artikel von Prof. Frank-Gerald Pajonk und Dr. Thomas Wobrock dem gezielten Einsatz von körperlichem Training und der Anwendung der schnellen Magnetstimulation (rTMS). Obwohl der Einsatz von körperlicher Aktivität in der Therapie schizophrener Psychosen bereits eine lange Tradition hat, kommen aktuelle kontrollierte Studien zu dem Schluss, dass diese einen signifikanten Einfluss auf die klinische Symptomatik und hier insbesondere die Kognition hat. Die Einführung der Stimulationsverfahren in die Psychiatrie ist nicht nur für die Depression, sondern auch für die schizophrenen Psychosen vielversprechend. Hier richtet sich ein besonderes Augenmerk auf die Behandlung der Negativsymptomatik.

    Zusammengefasst soll das vorliegende Themenheft Schizophrenie Ihnen Bekanntes leicht verdaulich präsentieren, aber darüber hinaus anregen, sich mit neuen Inhalten zur Ätiologie, aber auch zur Therapie auseinanderzusetzen.

    #

    Prof. Dr. Peter Falkai
    Prof. Dr. Oliver Gruber

    Göttingen

    #

    Prof. Dr. Peter Falkai
    Prof. Dr. Oliver Gruber

    Göttingen