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DOI: 10.1055/s-2008-1079286
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
34. Jahrestagung der Gesellschaft - Epilepsietherapie langfristig planen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. Mai 2008 (online)
Epilepsien manifestieren sich bereits früh in den ersten Lebensjahren, wie Prof. Fuat Aksu, Datteln, auf dem Kongress vorstellte. Nach einer sorgfältigen Diagnostik sollte dann die Therapie möglichst langfristig geplant werden. Auch im Jugendalter sollte genau differenziert und die Therapie dementsprechend geplant werden, wobei die individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände des Patienten miteinbezogen werden sollten (z.B. Führerschein, Berufswunsch). Bei Mädchen bzw. Frauen sollte zudem auf eventuelle Wechselwirkungen mit Kontrazeptiva geachtet werden.
In den letzten 15 Jahren hat sich in Deutschland das Spektrum der medikamentösen Behandlung der Kinder und Jugendlichen mit Epilepsien deutlich erweitert. Neue Antiepileptika wie Zonisamid (Zonegran®) bieten für viele Patienten Chancen auf Anfallsfreiheit und eine bessere Verträglichkeit. In Europa ist allerdings Zonisamid nur zur Zusatztherapie fokaler epileptischer Anfälle mit und ohne sekundäre Generalisierung bei Erwachsenen zugelassen, auch wenn erste Fallstudien auf eine gute Wirksamkeit bei pädiatrischen Patienten hindeuten [1].
#Lennox-Gastaut-Syndrom
Die Therapie des Lennox-Gastaut-Syndrom (LGS), eines der schwersten Syndrome der kindlichen epileptischen Enzephalopathien, konnte mit der Zulassung von Rufinamid (Inovelon®) als Add-on-Therapie bei Patienten ab vier Jahren deutlich verbessert werden. Dr. Gerhard Kluger, Vogtareuth, stellte erste Erfahrungen nach der letztjährigen Markteinführung vor. Ähnlich wie in der Zulassungsstudie [1], an der Kluger ebenfalls beteiligt war, reduziert Rufinamid insbesondere die Sturzanfälle (in der Zulassungsstudie 42,5%) und auch die Anfallschwere. Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Appetitstörungen, Übelkeit und Erbrechen traten vor allem in der Anfangsphase auf. Kluger empfahl hier langsamer aufzudosieren als in der Zulassungsstudie beschrieben. "Ich fange mit 5 mg pro kg Körpergewicht an, steigere dann in der zweiten Woche auf 10 mg pro kg. 20 bis 25 mg pro kg sind meist ausreichend".
Dr. Katrin Wolf, Eitorf
Quelle: Symposium "Weichenstellung für die lebenslange Epilepsietherapie" am 4. April 2008 im Rahmen der 34. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie in Jena, unterstützt von der Eisai GmbH
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