Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2008-1077415
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Spektroskopie bei Hirntumoren
Spectroscopy of brain tumorsPublication History
Publication Date:
04 September 2008 (online)


Zusammenfassung
Die MR-Spektroskopie wird zunehmend für die Untersuchung von Krankheitsprozessen des Gehirns und die OP-Planung genutzt. Dieses nichtinvasive Verfahren erlaubt nicht nur die Erfassung, sondern auch die Quantifizierung biochemischer Veränderungen. Damit werden in vivo wertvolle Informationen zur Charakterisierung pathologischer Prozesse gewonnen, die für die Graduierung von Malignomen und zunehmend auch für die Artdiagnose und Prognose genutzt werden können. In dieser Arbeit werden die Entwicklung der Spektroskopie, ihre physikalischen Grundlagen und mögliche Einsatzgebiete in der Tumordiagnostik beschrieben sowie zukünftige Entwicklungen kurz dargestellt.
Abstract
Metabolic imaging with NMR-spectroscopy has become a diagnostic tool that is used for the examination of cerebral pathologies. It is a non-invasive technique, which can detect and quantify biochemical changes. This paper describes the history of NMR-spectroscopy, its technical basis and possible areas of use for tumor diagnostics. An overview of the literature is given and upcoming developments are mentioned.
Key Words
MR-spectroscopy - brain - tumor - glioma-grading - MRI - magnetic resonance
Kernaussagen
-
Die Spektroskopie kann in Ergänzung zur normalen Schnittbilddiagnostik wichtige pathobiochemische Informationen liefern, die sowohl zur Graduierung von Hirntumoren als auch zur Prognoseabschätzung beitragen können.
-
Durch die modernen Techniken ist der Zeitaufwand für die Spektroskopieuntersuchungen so weit verkürzt worden, dass die Untersuchungen aus technischer Sicht in ein Routineprogramm implementierbar sind.
-
Bei Gliomen haben das Cholin und das Auftreten von Lipiden die höchste prognostische Bedeutung, Cholinkonzentrationen und der Proliferationsmarker Ki-67 korrelieren miteinander.
-
Metastasen weisen typischerweise deutliche Lipidresonanzen auf, die die Höhe des Cholinpeaks in der Kurzechospektroskopie deutlich überragen.
-
Alanin ist spezifisch für Meningeome, Taurin ist bei kindlichen Medulloblastomen signifikant erhöht.
-
Akute MS-Herde und anaplastische Gliome können spektroskopisch ähnliche Metabolitmuster aufweisen.