Klin Monbl Augenheilkd 1986; 189(8): 92-103
DOI: 10.1055/s-2008-1050763
Klinische Studien

© 1986 F. Enke Verlag Stuttgart

Papille und Gesichtsfeld beim Glaukom

Beziehung zwischen planimetrisch festgestellten Papillen- und GesichtsfeldveränderungenOptic Disk and Visual Field in GlaucomaU. Cloux-Fey1 , B. Gloor2 , P. Jaeggi2 , Ph. Hendrickson1
  • 1Univ.-Augenklinik Basel (kommiss. Direktor: Prof. J. Faulborn)
  • 2Univ.-Augenklinik Zürich (Direktor: Prof. B. Gloor)
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Manuskript erstmals eingereicht 27.5.1986

zur Publikation in der vorliegenden Form angenommen 3.6.1986

Publikationsdatum:
20. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Von 126 Patienten mit okulärer Hypertension und/ oder Glaucoma chronicum simplex wurden diejenigen ausgewählt, welche einen unbehandelten Druck von über 25 mm Hg oder eine Cup/Disk-Ratio von = 0,8 Papillendurchmesser aufwiesen. Der Verlauf wurde anhand von Papillenfotografien und von Gesichtsfeldern beobachtet, welche mit dem automatischen Perimeter registriert worden waren. - Die neuroretinale Randzone (Rim) wurde planimetrisch ausgemessen. Die Beobachtungsdauer betrug im Mittel 3,7 Jahre. Im Verlaufe der Beobachtungen wurde die neuroretinale Randzone bei 10 Patienten (28,6%) kleiner (p≦0,01); einige Patienten zeigten Schwankungen in der Rimgröße; bei zwei Patienten kam es zu einer Zunahme des Rim. Eine Korrelation der Gesichtsfeld-Verläufe mit den Veränderungen der neuroretinalen Randzone ließ sich weder bei der ersten, noch bei der letzten Untersuchung nachweisen. - Immerhin zeigte sich bei der Gegenüberstellung der Gesichtsfeld-Veränderungen und der Veränderungen des neuroretinalen Rim eine Tendenz zur Abnahme des Rim und zur Zunahme der Gesichtsfeld-Ausfälle. Viele Patientenbeispiele zeigen jedoch, dass man im Einzelfall nicht von der Größe des Rim auf einen zu erwartenden Gesichtsfeld-Ausfall schließen darf und umgekehrt. - Der Vergleich von nur geschätztem Rim mit der planimetrisch ausgemessenen Rimgröße macht deutlich, dass die Planimetrie wesentlich genauere Resultate liefert.

Summary

From 126 patients with ocular hypertension and/or primary open-angle glaucoma, those (n=18) who had an untreated intraocular pressure of at least 25 mm Hg or a cup/disk ratio of a least 0.8 were selected for this study. The course of the disease was followed by means of photos of the disk and visual field examinations performed with an automated perimeter. The area of the neuroretinal rim was measured planimetrically. The mean period of observation was 3.7 years, in the course of which the size of neuroretinal rim became decreased in 10 patients, merely fluctuated in 6 patients, and increased in 2 patients. No definite correlation between the course of the visual fields and that of changes in the neuroretinal rim could be demonstrated at either the first or the last examination. Nonetheless, when the visual field changes were juxtaposed to those in the neuroretinal rim, a tendency to a decrease in rim area and an increase in visual field losses was noted. However, numerous exemplary cases showed that one cannot necessarily predict visual field losses from the size of the rim and vice versa. Comparison of estimated rim areas with those determined planimetrically obviously verifies that planimetry provides more accurate results.

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