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DOI: 10.1055/s-2008-1050249
Die operative Behandlung des schweren Unterlid-Ektropiums mit einem Transplantat aus Haut und Perichondrium
Surgical Treatment of Severe Ectropions of the Lower Lid with a Perichondrocutaneous Composite GraftPublication History
Manuskript erstmals eingereicht 18.5.1987
zur Publikation in der vorliegenden Form angenommen 14.12.1987
Publication Date:
11 February 2008 (online)
Zusammenfassung
Eine Operationstechnik des schweren Unterlid-Ektropiums wird vorgestellt. Sie ist indiziert bei Ektropien, die nicht mit konservativen oder kleinen operativen Maßnahmen aus Haut und Perichondrium behandelt werden können. Ein freies zusammengesetztes Transplantat-Gewebe wird von der Vorderseite der Ohrmuschel nach Lösen des Ektropiums auf das Unterlid transplantiert. Die Verwendung dieses „Composite Graft” beruht auf seiner chondroblastischen Aktivität. Bei nahezu der Hälfte der Patienten ließ sich in einer postoperativen Biopsie das Wachstum von Knorpelgewebe feststellen, das den Tarsus ersetzt. Bei der anderen Hälfte fand sich kein Knorpelwachstum. Es fiel aber eine ausgeprägte Proliferation von Kollagenfasern auf, die der Tarsusregion und dem Lidrand Stabilität verleihen. Diese Operationsmethode entspricht dem heute von der Plastischen Chirurgie geforderten Standard von funktioneller und zugleich natürlicher ästhetischer Wiederherstellung.
Summary
A surgical procedure is described for severe ectropions of the lower lid which cannot be treated successfully by conservative measures or minor surgery. This technique, employing a perichondrocutaneous graft, is superior to traditional methods in terms of both the functional and esthetic results. The composite graft is obtained from the anterior surface of the auricular choncha. In about 50% of the patients the postoperative biopsy showed a chondrogenic activity of the transplanted perichondrium substituting the tarsus. In the other cases, though no cartilaginous growth was noted, there was an intense proliferation of collagen fibers stabilizing the lid and the tarsal region. This procedure leads to both functional and natural esthetic rehabilitation and satisfies the criteria which techniques in plastic surgery have to meet today.