Indikationen für Stimulus 3 und 5 in der automatischen Perimetrie - Vorläufige Resultate

Zusammenfassung

Zweck der Studie Viele automatische Perimeter ermöglichen die Wahl zwischen einem Stimulus der Goldmann-Größe 3 (0,43°) und 5 (1,5°). Es sollen Empfehlungen erarbeitet werden, wann welcher Stimulus gewählt werden soll.

Methodik Bei 49 Augen 49 glaukomatöser Patienten (vergleiche Tab. 1) wurde ein Gesichtsfeld mit Programm Gl (Octopus 500) mit beiden Stimuli durchgeführt.

Ergebnisse In den Tests mit Stimulus Größe 5 nahm die MS im Durchschnitt um 8,1 dB zu (± 1,7; 4,6-11.7; (p<0,0005) und die SF nahm um 0,3 dB ab (±0,6; -0,9-2,3; p<0,0005), vergleiche Tab. 2. Eine lineare Korrelation der MS zeigte eine gute Korrelation beider Resultate (r²=0,73, p<0,0005). Absolutskotome wurden mit Stimulus 3 in 26 Feldern, mit Stimulus 5 in 20 Feldern beobachtet, vergleiche Abb. 1. In 14 Feldern konnte mit Stimulus 5 mehr ausgesagt werden, weil die Absolutskotome kleiner waren. Mit Stimulus 3 war bei 13 Augen das Relief der Gesichtsfeldausfälle deutlicher zu erkennen (Abb. 2), allerdings war die SF, d. h., die Reproduzierbarkeit der Resultate, mit Stimulus 5 deutlich besser (SF Differenz=-0,32 dB, p=0,003). In 6 Feldern wurden Skotome mit Stimulus 5 bei 4° Exzentrizität unterschätzt (Abb. 2).

Schlußfolgerungen Es wird empfohlen, eine Perimetrie mit Stimulus Größe 5 anzuordnen, falls mit Stimulus 3 die durchschnittliche Empfindlichkeit MS weniger als 15 dB beträgt oder in mehr als 10% der Testorte ein Absolutskotom gefunden wurde. Da mit Stimulus 5 ganz zentrale Skotome (2,8°) unterschätzt werden können, empfiehlt es sich bei Patienten mit sehr fortgeschrittenem Glaukom gelegentlich ein Programm mit sehr guter zentraler Auflösung und Stimulus 3 durchzuführen, z. B. Programm 10-2 für Humphrey- und M1 für Octopus-Benutzer.

Summary

Purpose Goldmann stimulus size 3 and 5 were studied with automated perimetry in glaucoma patients to help develop specific guidelines for their use.

Methods We examined 49 eyes of 49 glaucoma patients with both stimulus sizes 3 and 5 with Program G1 (all phases) of the Octopus 500 Perimeter. Fields were preformed sequentially, in random order, at the same sitting.

Results The means of the indices for stimulus size 3 (±=standard deviation) were: Mean sensitivity 18.8±4.7 dB; loss variance 45.0±42.0 dB²; short-term fluctuation 2.1±0.45 dB. With stimulus size 5. mean sensitivity increased (Wilcoxon: p<0.0005) by 8.1±1.7 dB, and short-term fluctuation decreased (Wilcoxon: p<0.0005) by 0.3±0.6 dB. Scotomas measured with stimulus size 5 were shallower than with stimulus size 3. i.e., the pattern of visual field defects was better represented by stimulus size 3 in 13 eyes. Stimulus size 5 was preferred in 14 eyes because more information was available in the area of absolute scotomas. In 6 eyes, deep scotomas wilhin 4° of fixation were seriously underestimated with the larger stimulus.

Conclusions Stimulus size 5 should be used if more than 10% of test locations have absolute scotomas or the mean sensitivity falls below 15 dB with stimulus size 3. Complementary central fields with stimulus size 3 fields should be used when evaluation of the central field shows relative scotomas with either stimulus.

Schlüsselwörter

Automatische Perimetrie - Stimulusgröße - Glaukom

Key words

Automated perimetry - stimulus size - spatial summation - dynamic range - glaucoma