Dtsch Med Wochenschr 2008; 133(1/2): 44
DOI: 10.1055/s-2008-1017472
Korrespondenz | Correspondence
Leserbrief
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Korrelieren C-reaktives Protein und Verkalkungsinhibitoren bei Hämodialyse-Patienten mit kardiovaskulären Parametern und Risikofaktoren?

Zum Beitrag in DMW 36/2007K. Bauer
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Publication Date:
19 December 2007 (online)

Die drei Abbildungen im Beitrag von Schlieper et al. [1] bedürfen eines kritischen Kommentares:

Grundsätzlich lässt sich beim Vergleich von zwei Messgrößen mit jeder Datenmenge eine Korrelation berechnen. Die Frage ist allerdings, wie relevant diese Korrelation für die Praxis ist. Hier sollten im wissenschaftlichen Bereich klare Grenzen gesetzt werden, unter denen eine zwar rechnerisch vorhandene Korrelation festzustellen ist, diese aber für die Praxis irrelevant ist. Ein Korrelationkoeffizient von r = - 0,22 ( Abb. 1 rechts) ist so eine typische rechnerische Größe, stellt aber für medizinisch-diagnostische Zwecke keine brauchbare Korrelation dar! Was soll ein Nephrologe für den individuellen Patienten mit einer derartigen Korrelation anfangen? Das Signifikanz-Niveau „p” ist abhängig von der Stichprobengröße, daher bei fehlender Korrelation völlig irrelevant. Die Autoren diskutieren im Absatz „Konsequenz für Klinik und Praxis” die Assoziation von erhöhten CRP-Werten mit erniedrigten Fetuinspiegeln. Bei der betreffenden Grafik (Abb. 3 links) ist auf einen Blick festzustellen, dass hier jeder Wert mit jedem Wert auf beiden Achsen korreliert werden kann. Dass sich bei der „Berechnung” des Korrelationskoeffizienten ein Wert ergibt, ist mathematisch logisch und zwingend. Als kritischer Wissenschafter hat man aber das mathematische Resultat entsprechend zu bewerten und kritisch zu hinterfragen.

Ich halte es aber für schlichtweg fahrlässig, aus einer derartigen „Korrelation” Konsequenzen für Diagnostik und Therapie abzuleiten, wie dies impliziert wird.

Literatur

  • 1 Schlieper G. et al . Korrelieren C-reaktives Protein und Verkalkungsinhibitoren bei Hämodialyse-Patienten mit kardiovaskulären Parametern und Risikofaktoren?.  Dtsch med Wochenschr. 2007;  132 1820-24

Univ.-Prof. Dr. Kurt Bauer

Institut für Labormedizin, Donauspital Wien

Langobardenstraße 122

A-1220 Wien

Email: kurt.bauer@wienkav.at

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