psychoneuro 2007; 33(10): 427
DOI: 10.1055/s-2007-992872
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103. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin - ADHS-Herausforderungen für die Praxis

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14 November 2007 (online)

 
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Nicht jedes Kind, das unaufmerksamer, unruhiger, impulsiver oder verträumter als andere ist, leidet an einer ADHS oder ADS. Grundlage der Diagnose ist die Anamnese. Dabei ist besonders die Befragung von Eltern und Geschwistern, Lehrern und anderen Betreuern aber auch die Beobachtung des Kindes wichtig, d.h. die körperliche und neurologische Untersuchung, Durchführung von Entwicklungs-, Intelligenz- oder Aufmerksamkeitstests, apparative Diagnostik. Die gesicherte Diagnose ist die Voraussetzung für die Auswahl der geeigneten Therapie. Diese muss aufgrund der großen Unterschiede in Symptomausprägung und Lebensumständen der betroffenen Kinder und deren Familien individuell zugeschnitten werden. Empfohlen wird eine multimodale Therapie u.a. bestehend aus medikamentöser Therapie, Beratung und Begleitung der Eltern, Familientherapie und Verhaltenstherapie. "Die Verbesserung der Umfeldbedingungen sowie die Förderung von Bewegung, Wahrnehmung, Körperkontrolle und Koordination sind ebenfalls wichtige Bausteine", erklärte Dr. Klaus Skrodzki, Forchheim, auf einem Satellitensymposium im Rahmen der 103. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin in Nürnberg.

Zur medikamentösen Behandlung mit Stimulanzien wird bereits seit etwa 60 Jahren Methylphenidat eingesetzt, welches heute in mehreren unterschiedlichen Formulierungen auf dem Markt ist (kurzwirksam oder in Retardform sowie in unterschiedlichen Kombinationen). Welche gewählt wird, richtet sich nach den jeweiligen Problemen der Betroffenen. Wann treten sie auf? Wie ist der Tagesablauf? Wann sind die größten Probleme? Wie wurde bisher behandelt? Welche Nebenwirkungen treten auf? Und wie sind die Kosten? Das sind die Fragen die der Arzt gemeinsam mit allen Betroffenen sorgfältig erörtern muss.

Swanson et al. haben in der COMACS-Studie (Comparison of Once-Daily Methylphenidate in an Analog Classroom Setting) die Wirksamkeitsprofile langwirksamer Methylphenidat-Präparate verglichen [1]. Dabei scheint eine Kombination von sofort und verzögert freisetzendem MPH im Verhältnis 30:70 für Schulkinder besonders geeignet zu sein, d.h. rascher initialer Anstieg der Methylphenidatkonzentration und etwa drei Stunden später ein zweiter Anstieg. Daher wurde für Equasym® Retard diese Kombination gewählt.

KW

Quelle: Satellitensymposium "ADHS-Herausforderungen für die Praxis" am 15. September im Rahmen der 103. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin in Nürnberg, unterstützt von UCB GmbH

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Literatur

  • 01 Swanson . et al. Pediatrics . 2004;  113 (3) 206-216
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Literatur

  • 01 Swanson . et al. Pediatrics . 2004;  113 (3) 206-216