Zeitschrift für Palliativmedizin 2007; 8(3): 88-89
DOI: 10.1055/s-2007-990730
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Beeinflussen Religiosität und Spiritualität die Gesundheit?

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Publication Date:
24 September 2007 (online)

 

Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, ob, in welchem Ausmaß und wie Religiosität und Spiritualität die Gesundheit beeinflussen können. F. A Curlin et al. untersuchten, welche Einstellung Ärzte diesbezüglich haben. Arch Intern Med 2007; 167: 649-654

Für ihre Studie kontaktierten die Autoren 2 000 per Zufall ausgewählte US-amerikanische Ärzte sämtlicher Fachgebiete, denen sie per Post Fragebögen zuschickten. Diese beinhalteten neben den Basisdaten Fragen zur persönlichen Religiosität. Außerdem sollten die Ärzte einschätzen, wie sehr Religiosität und Spiritualität die Gesundheit beeinflussen, und wie häufig Patienten diese Themen ansprechen. Ziel war es hierbei, zu untersuchen, wie die persönliche Einstellung der Teilnehmer mit ihren Beobachtungen und Interpretationen des Einflusses von Religiosität und Spiritualität auf die Gesundheit zusammenhängen. Die Rücklaufquote der Fragebögen betrug 63%. 56% der Teilnehmer waren der Ansicht, dass Religiosität und Spiritualität einen großen oder sehr großen Einfluss auf die Gesundheit haben. Nur wenige (6%) glaubten dabei jedoch, dass sich dadurch auch größere gesundheitliche Probleme bessern lassen. Ein Großteil der Befragten meinte, dass Religiosität und Spiritualität den Patienten helfen würden, mit einer Krankheit umzugehen (76%), dass diese zu einer positiven Grundeinstellung führten (75%) und dass die Patienten auch von ihrer religiösen Gemeinschaft emotionale und praktische Hilfe erhielten (55%). Ärzte, die selbst religiös waren, berichteten im Vergleich zu nicht religiösen Ärzten häufiger, dass Patienten oft religiöse Themen ansprächen (36 vs. 11%), dass Religiosität die Gesundheit stark beeinflusse (82 vs. 16%) und bewerteten diesen Einfluss eher positiv als negativ.

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