Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2007; 14(3): 114
DOI: 10.1055/s-2007-986603
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Nach Deutschland importiert - Trichinelloseinfektionen in Polen

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. September 2007 (online)

 
Inhaltsübersicht

    Im polnischen Westpommern (in Zachodniopomorskie) sind seit Juni 2007 mehr als 200 Menschen an der Trichinellose erkrankt. Bei der Infektionsquelle handelt es sich um Wurst, die in Polen hergestellt wurde und die mit Trichinen kontaminiert war. Als Ursprung für die Kontamination mit Trichinen kann bei diesem Ausbruch sehr wahrscheinlich Schweinefleisch angenommen werden, wobei sowohl Hausschweine als auch Wildschweine in Polen (ebenso wie beispielsweise in Rumänien, Kroatien, Serbien, Litauen und Lettland) von Trichinen befallen sein können.

    In diesem Zusammenhang sind auch in Hamburg vier Menschen an der Trichinellose erkrankt, wobei als Erreger Trichinella spiralis nachgewiesen wurde. Zu diesen in Deutschland registrierten Infektionen ist es bei zuvor durchgeführten Reisen nach Polen (Westpommern) gekommen. Bei der Infektionsquelle handelt es sich ebenfalls um Fleisch und Wurst, die von den Betroffenen in Polen in einer regionalen Fleischerei gekauft und anschließend verzehrt wurde. Zum Schutz vor dieser parasitären Infektion sollte nur ausreichend erhitztes Fleisch verzehrt werden. Die Trichinen werden auch durch Einfrieren bei unter -15 °C für mehr als 20 Tage abgetötet.

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    Abb. 1 Trichinellazysten in menschlichem Muskelgewebe

    Quelle: CDC-PHIL, Bildnummer 5234

    Dr. med. Raymund Lösch und Dr. rer. nat. Mirko Dreßler, Bad Doberan

    Quellen: promed, BNI

     
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    Abb. 1 Trichinellazysten in menschlichem Muskelgewebe