Notfall & Hausarztmedizin 2007; 33(2): 107
DOI: 10.1055/s-2007-972772
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Schnelles Handeln erforderlich - Grippe - es bleiben 48 Stunden

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Publication Date:
14 March 2007 (online)

 
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Rollt die Grippewelle an, kommen die ersten Patienten mit den typischen Influenza-Symptomen in die Praxis: Sie bekommen plötzlich aus völligem Wohlbefinden hohes Fieber, fühlen sich von jetzt auf gleich schwerstkrank und haben trockenen Reizhusten. Die erste Anlaufstelle ist der Hausarzt - und dieser muss schnell handeln. Denn die ersten 48 Stunden nach Ausbruch der Infektion sind für die Therapie entscheidend. "Der Virusinfekt muss so früh wie möglich klinisch vermutet und mittels eines bedside-Schnelltests bewiesen werden, um die Virusreplikation sofort zu stoppen. Dies muss beim erstversorgenden Arzt geschehen und auch vergütet werden", betont Prof. Georg Vogel, Niedergelassener Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Nephrologie aus München.

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Kausale Influenzatherapie verhindert Komplikationen

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt zur Influenza-Therapie Neuraminidasehemmer. Unter diesen habe Oseltamivir (Tamiflu®) hinsichtlich der oralen Einnahme und systemischen Wirkung, geringeren Kosten sowie der Zulassung für die Prophylaxe ab einem Jahr einen klaren Vorteil. Indem Oseltamivir die Neuraminidase des Influenza-Virus hemmt, verhindert es die Virusfreisetzung aus der infizierten Zelle und reduziert so beträchtlich die Viruslast. Randomisierte, doppelblinde placebokontrollierte Studien haben gezeigt, dass dadurch die Schwere der Erkrankung um 38% gesenkt werden kann und die Dauer um 1,3-1,5 Tage. Auch die Inzidenz antibiotikapflichtiger Komplikationen der unteren Atemwege (z. B. akute Bronchitis, Pneumonie) verringert sich um 55%. Ebenso liegt die Häufigkeit der Krankenhauseinweisungen bei Oseltamivir-Patienten um 59% niedriger. Wie wichtig der frühzeitige Beginn einer Behandlung ist belegt die IMPACT-Studie (IMmediate Possibility to ACcess Oseltamivir Treatment). Patienten, die die erste Oseltamivir-Dosis innerhalb von zwölf Stunden nach Auftreten der Influenza-Symptome erhielten, waren im Mittel 3,1 Tage eher gesund als solche, die erst nach 48 Stunden mit der Therapie begonnen hatten.

Quelle: Presseinformation der Roche Pharma AG

 
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