Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2007; 5(2): 28-29
DOI: 10.1055/s-2007-965454
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Antazida und Säureblocker

Uwe Gröber
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Publication Date:
27 June 2007 (online)

Antazida und Säureblocker gehören zu den am häufigsten verordneten Medikamenten überhaupt. In den letzten zehn Jahren haben sich die Verordnungen von Ulkustherapeutika mehr als verdoppelt, vor allem durch den erfolgreichen Einsatz von Protonenpumpenhemmern zur Eradikation des Helicobacter pylori und zur Behandlung der Refluxkrankheit. Insbesondere die Ulkustherapie im höheren Lebensalter sowie der hohe Anteil der im Rahmen der Selbstmedikation abgegebenen Antazida sind für potenzielle Störungen des Mikronährstoffstatus von Bedeutung ([Tab. 1]).

Abb. 1 Helicobacter pylori. Quelle: Dr. Volker Brinkmann, MPI für Infektionsbiologie, Schumannstraße 21-22, 10117 Berlin.

Tab. 1 Antazida, die zu einem Mangel bzw. erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen führen können. Antazidum Betroffene Mikronährstoffe Mechanismus H2-Blocker Ranitidin, Famotidin Folsäure, Vitamin B12, Zink, Eisen, Calcium pH-Wert-Verschiebungen, (Sub-/Anazidität → Resorption ↓) Cimetidin Vitamin D, Calcium Hemmung der hepatischen Hydroxylierung (25-Hydroxylase-Aktivität ↓) von Vitamin D3 zu 25(OH) Vitamin D3 Protonenpumpenhemmer Omeprazol, Esomeprazol, Pantoprazol Vitamin B12 Hemmung der intestinalen Freisetzung (Utilisation des proteingebundenen Vitamin B12), Störung der intestinalen Flora (bakterielle Besiedlung des Magens) Folsäure pH-Wert-Verschiebungen, (Sub-/Anazidität → Resorption ↓)

Literatur

  • 1 Gröber U. Arzneimittel und Mikronährstoffe - Medikations-orientierte Supplementierung. Stuttgart; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2007
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