PiD - Psychotherapie im Dialog 2006; 7(2): 185-190
DOI: 10.1055/s-2006-932627
Aus der Praxis
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Körpererleben in der Traummitteilung und Körpererfahrung im Traum

Brigitte  Boothe
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Publication Date:
24 May 2006 (online)

Zusammenfassung

Wer einen Traum mitteilt, macht deutlich, dass es sich um eine private, nicht um eine intersubjektiv geteilte Erfahrung handelt. Er stellt den Traum als Widerfahrnis dar, dem der Träumende gleichsam ausgesetzt war und das sich dem Träumer in seiner Relevanz und Bedeutung ohne Kommentierung nicht erschließt. Der Traum wird subjektiv relevant, weil er zu den Erscheinungen gehört, unter deren Eindruck man steht. Schlüsseleindrücke von besonders intensiver emotionaler Qualität sind Erscheinungen des Körperlichen im Traum. Diese lassen sich zwanglos als infantile Körperfantasien thematisieren und bearbeiten.

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Korrespondenzadresse:

Prof. Dr. Brigitte Boothe

Abteilung für klinische Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse
Psychologisches Institut
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