psychoneuro 2004; 30(12): 644
DOI: 10.1055/s-2005-861687
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Multiple Sklerose-Forschung - Sobek MS-Forschungspreis verliehen

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Publication Date:
14 January 2005 (online)

 
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    Prof. Dr. med. Reinhard Hohlfeld, Direktor des Instituts für Klinische Neuroimmunologie, Universität München und am Max-Planck-Institut für Neurobiologie wurde jetzt mit dem mit 100000 Euro dotierten Sobek-Forschungspreis 2004 ausgezeichnet. Hohlfeld gelang 1984 als erstem die Isolierung und klonale Kultur von humanen T-Helfer-Lymphozyten, die für die Antikörperproduktion bei der Autoimmunkrankheit Myasthenia gravis von Bedeutung sind. Seit 1990 ist die Pathogenese der Multiple Sklerose (MS) ein wichtiger Schwerpunkt seiner Arbeit. Kürzlich gelang seiner Arbeitsgruppe, einzelne Zellen im Hirngewebe mit einem mikroskopisch kleinen Laser und modernsten molekulargenetischen Methoden zu untersuchen und erstmals T-Zellrezeptoren von MS-Patienten erfolgreich zu analysieren. Diese Erkenntnisse wirken sich nachhaltig auf die Erforschung der Wirkmechanismen von immunmodulierenden Therapien aus.

    Prof. Dr. rer. nat. Burkhard Becher, Zürich, und Dr. med. Heinz Wiendl, Tübingen, bekamen zu gleichen Teilen den mit 10000 Euro ausgeschriebenen Sobek-Nachwuchspreis 2004. Becher erhielt den Sobek-Nachwuchspreis für seine Arbeiten über die Interaktion von Zellen des Gehirns mit Zellen des Immunsystems und da vor allem für die Aufdeckung der wichtigen Frage, wie das Immunsystem seine Toleranz gegenüber Hirngewebe verliert und damit wie die selbstzerstörenden (autoreaktiven) T-Lymphozyten das Hirngewebe angreifen. Becher fand auch heraus, dass die dendritischen Entzündungszellen eine große Bedeutung für diesen Krankheitsprozess besitzen.

    Dr. med. Heinz Wiendl von der Universität Tübingen, ein früherer "Schüler" von Hohlfeld, erhielt den zweiten Nachwuchspreis vor allem für seine originellen Arbeiten über die Rolle kostimulierender Moleküle bei Immunentzündung. Diese Moleküle vermitteln Signale zur Aktivierung dieser Immunzellen und tragen damit entscheidend zur Ausprägung von Immunkrankheiten bei. Neu war, dass HLA-G auf Zelloberflächen im Muskel und Gehirn vorhanden ist und, entgegen anfänglichen Vermutungen, die Entzündung hemmt.

    Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft e.V.